Duisburg Theaterfestival für ein junges Publikum

Duisburg · Das städteübergreifende Theaterfestival "Spielarten" findet zum 14. Mal im Komma-Theater statt. In Rheinhausen werden ab 23. November sechs Stücke für Kinder und Jugendliche gezeigt.

Einmal im Jahr haben die freien Kinder- und Jugendtheater in Nordrhein-Westfalen die Chance, beim Festival "Spielarten" ihre Produktionen auf die Bühne zu bringen und einem breiten Publikum zu zeigen. In neun verschiedene Städten können sie das in diesem Jahr tun, in Duisburg vom 23. bis 29. November. Austragungsort ist erneut das Rheinhauser Komma-Theater. Kulturdezernent Thomas Krützberg wird das Festival am Samstag, 23. November, um 15 Uhr eröffnen.

Direkt im Anschluss zeigt das Echtzeit-Theater aus Münster "Hänsel und Gretel – zusammen allein unterwegs" frei nach den Gebrüdern Grimm für alle ab fünf Jahren. "Das Echtzeit-Theater ist eine echte Entdeckung", schwärmt Elke Bruckmann vom "Spielkorb" der Stadt Duisburg. Das Stück spielt in der heutigen Zeit und hat viele interaktive Elemente, durch die die Zuschauer mit einbezogen werden. Es handelt von zwei Geschwistern, die genug von ihren Eltern haben und ausreißen. Auf der Suche nach einem Ort, an dem all ihre Wünsche erfüllt werden, begegnen sie seltsamen Gestalten, unglaubliche Möglichkeiten eröffnen sich ihnen, aber sie lernen auch die Macken des Anderen kennen. Und letztlich müssen sie sich auch mit ihren Eltern auseinandersetzen – und mit der Frage, was Freiheit wert ist, wenn man kein Zuhause hat.

Das Consol-Theater aus Gelsenkirchen bringt am Montag, 25. November, 11 Uhr, "Pünktchen und Anton" für Kinder ab acht Jahren auf die Bühne. Im Mittelpunkt stehen das Mädchen aus gutem Hause, das mit einer blühenden Fantasie gesegnet ist, und der Junge aus armen Verhältnissen, der sich neben der Schule um seine kranke Mutter kümmern und arbeiten gehen muss. Erich Kästners Kinderbuchklassiker um die ungerechte Einteilung der Welt in Arm und Reich wird mit viel Musik, Bewegung und Witz umgesetzt.

Weiter geht es am Dienstag, 26. November, 11 Uhr. Dann präsentiert das Kölner Comedia-Theater für Kinder ab sechs Jahren "Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor" von Martin Baltscheit. Sie handelt von einem Fuchs, der einst klug und wunderschön war und von den jungen Füchsen bewundert wurde. "Aber er wird immer älter und vergesslicher", verrät Elke Bruckmann. Schließlich weiß er gar nicht mehr, was er ist und wo er wohnt. Da nehmen ihn die jungen Füchse zu sich und pflegen ihn.

"Ännes letzte Reise" heißt das Stück, das das Theater Mini-Art aus Bedburg-Hau am Mittwoch, 27. November, um 11 Uhr zeigt. Es richtet sich an Jugendliche ab 14 Jahren. "Es handelt von Euthanasie im Nationalsozialismus und basiert auf einer wahren Gegebenheit", erklärt Bruckmann. Ausgangspunkt ist der dokumentierte Fall der Anna Lehnkering, genannt Änne, die von 1936 bis 1940 Patientin in der Heil- und Pflegeanstalt Bedburg-Hau war und am 7. März im Vernichtungslager ermordet wurde.

"Kopf oder Zahl" heißt es am Donnerstag, 28. November, um 11 Uhr. Zu Gast ist an diesem Vormittag das Theaterkohlenpott aus Herne. Es spielen Nils und Till Beckmann, die auch feste Mitglieder des Rheinhauser Reibekuchentheaters sind. Im Mittelpunkt des Stücks für Jugendliche ab 14 Jahren steht Christopher. Der 15-Jährige kommt aus dem Jugendarrest und will alles besser machen. Nicht mehr saufen, nicht mehr stehlen, neue Freunde finden. Doch da ist der Andere, sein böses Ich, das provoziert, sabotiert, sich über ihn lustig macht. Christopher und der Andere liefern sich einen zähen Kampf.

Erneut an Kinder ab acht Jahren richtet sich das letzte Stück am Freitag, 29. November, um 11 Uhr. Zu Gast ist erneut das Comedia-Theater aus Köln, diesmal mit "Hasenland". Geschrieben hat das Stück die iranische Autorin Reihaneh Youzbashi Dizaji, die als Achtjährige mit ihren Eltern nach Deutschland flüchtete. Es geht um das Thema Integration, um fremde Kulturen, um die Unterschiede zwischen Ausländern und Deutschen.

(RP)
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