Duisburg Theater für ein junges Publikum

Duisburg · Zum 16. Mal findet das niederländisch-deutsche Kinder- und Jugendtheaterfestival "Kaas & Kappes" im Rheinhauser Komma-Theater statt. Fünf interessante Stücke werden gezeigt, zudem werden zwei begehrte Preise verliehen.

 Das Tanztheater de Stilte aus dem niederländischen Breda bringt zum Abschluss des Festivals "Vliegende Koe" auf die Bühne des Rheinhauser Komma-Theaters.

Das Tanztheater de Stilte aus dem niederländischen Breda bringt zum Abschluss des Festivals "Vliegende Koe" auf die Bühne des Rheinhauser Komma-Theaters.

Foto: Hans Gerritsen

Das 16. niederländisch-deutsche Kinder- und Jugendtheaterfestival "Kaas & Kappes" findet vom 20. bis 23. Februar im Rheinhauser Komma-Theater statt. Fünf Theaterstücke werden gezeigt. Außerdem werden der achte Jugendautorenpreis "Lampenfieber" und der mit 7500 Euro dotierte 16. niederländisch-deutsche Autorenpreis für Kinder- und Jugendtheater verliehen. Kulturdezernent Thomas Krützberg wird das Festival am Donnerstag, 20. Februar, um 11 Uhr eröffnen.

Anschließend führt das Ensemble "Dansmakers" aus Amsterdam das Stück "Kleur — Farbe" von Gaia Gonelli auf. Der Boden ist mit Papier bedeckt, auf der Bühne stehen sieben weiße Eimer mit bunten Farben. Zwei Tänzer, zunächst ganz in weiß gekleidet, kriechen, rollen und drehen sich auf dem Boden. Sie hinterlassen Farbspuren auf dem Papier in rot, blau, gelb und grün — und kreieren ein buntes Gemälde mit Händen, Fingern und dem ganzen Körper. Das Stück ist für Kinder bis Klasse eins geeignet.

"Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte" heißt die Familienoper von Marius Felix Lange — eine Auftragskomposition der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg in Koproduktion mit dem Theater Dortmund und dem Theater Bonn — die am Freitag, 21. Februar, um 11 Uhr aufgeführt wird (als einziges Stück im Theater der Stadt Duisburg!). Es geht darin um Lena und Leander, die gemeinsam im Wald spielen. Der Junge möchte seiner Freundin imponieren, indem er mit Steinen Äpfel von Bäumen herunterholt. Als Lena einen toten Vogel unter einem Baum findet, macht sie Leander Vorwürfe. Ihr Freund versucht, sie zu beruhigen: "Mein Vater hat mir gesagt, die legen sich nur hin und schlafen. Dann kommt eine Prinzessin und küsst sie, danach sind sie wach und zwitschern." Aus Angst, nicht wieder aufzuwachen, beschließt Lena, nie wieder einzuschlafen.

Weiter geht es am Freitagabend, 21. Februar, um 20 Uhr in Rheinhausen mit "Remember me" von Jan Sobrie, aufgeführt vom "Spieltrieb"-Jugendclub im Theater Duisburg: Der Powertyp Cedric hält sich für unschlagbar. Alle in der Klasse bewundern ihn. Für Mira ist er die Hölle. Sie ist sein Spielball, er demütigt und verletzt sie, wo immer er kann. Mira sucht Hilfe, umsonst. Nach außen verschließt sie sich, nur ihrem Tagebuch vertraut sie sich an. Als es Cedric in die Hände fällt, wird es für ihn zum gefundenen Fressen für eine neue Runde Spott und Mobbing. Die Situation eskaliert. Es kommt zu einem von Cedric verursachten Unfall, bei dem Mira ihr Gedächtnis verliert. Plötzlich kann sie ihrem Täter neu begegnen. Das bizarre, grausame und zugleich faszinierende Stück über Mobbing für Jugendliche ab zwölf Jahren wurde 2010 mit dem niederländisch-deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreis "Kaas & Kappes" ausgezeichnet.

"Der Bushaltestellenküsser" von Ralf N. Höhfeld zeigt das Theaterhausensemble Frankfurt für Jugendliche ab 13 Jahren am Samstag, 22. Februar, um 15 Uhr: Tom trifft an der Bushaltestelle ein unglaublich schönes Mädchen und verliebt sich. Es entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen Cookies und Küssen, zwischen London und Paris, zwischen Winter- und Sommerferien. "Mit insgesamt 18 Küssen, die man sieht. Und 30 Morden, die man nicht sieht" — mit diesen geheimnisvollen Worten wirbt das Festivalteam für das Stück.

Die letzte Aufführung am Sonntag, 23. Februar, um 15 Uhr im Komma-Theater ist dem Tanztheater de Stilte aus dem niederländischen Breda vorbehalten. Das Stück "Vliegende Koe" eignet sich für Kinder ab vier Jahren: Spielen ist spaßig und ernst zugleich. Wenn Kinder im Spiel vertieft sind, ist alles möglich. Auf den Flügeln der Fantasie beginnen sie miteinander zu streiten: Denn wer spielt mit wem, wenn man zu dritt ist?

www.kaasundkappes.de

(RP)
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