Duisburg Terrorist in Paris verurteilt
Der Marokkaner Karim Mehdi ist am Donnerstag in Paris zu neun Jahren Gefängnis verurteilt worden. Dem 37-jährigen wird vorgeworfen, einen Anschlag auf eine Touristenanlage auf der französischen Insel La Réunion im Indischen Ozean geplant zu haben. Mehdi hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch eine Zeit lang in Duisburg gelebt. Er soll auch Kontakte zum mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September, Ramzi Binalshibh, und dem Terrornetzwerk El Kaida gehabt haben.
Mehdi war im Juni 2003 auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle auf dem Weg von Deutschland nach La Réunion festgenommen worden. Er sollte dort laut Staatsanwaltschaft Vorbereitungen für einen Anschlag treffen. Ankläger Patrick Laberche, der zehn Jahre Haft gefordert hatte, sagte in dem Prozess, Mehdi habe bereits Material für den Anschlag gekauft, mögliche Ziele ausgewählt und einen Plan ausgearbeitet.
Laberche verwies auch auf ein Adressbuch von Mehdi, in dem sich die Telefonnummern von Binalshibh und dem Selbstmordattentäter der Anschläge des 11. September, Ziad Jarrah, befunden hätten. Er soll auch den deutschen Terrorverdächtigen Christian G. kennen, der in den Anschlag von Djerba vom April 2002 verwickelt gewesen sein soll und jetzt in Frankreich auf seinen Prozess wartet.
Auch mehrere Reisen, die Mehdi seit 1992 nach Afghanistan, Bosnien, Pakistan und Mauretanien führten, wurden als Indizien für Kontakte zum Terrornetzwerk El Kaida angeführt. Mit Mehdi "sind wir näher am operationellen Zentrum von El Kaida", sagte der Staatsanwalt. Mehdi ist der bisher einzige Angeklagte, der im Zuge der französischen Ermittlungen zum 11. September vor Gericht gestellt wurde.
