Duisburg Teens eröffneten einen langen Tanztag

Duisburg · "Street und Videoclip" stand am Samstag in der Rheinhausen-Halle im Rahmen der Duisburger Tanztage auf dem Programm. Dabei gingen unterschiedliche Altersgruppen an den Start.

Vor knapp 300 Zuschauern eröffneten die Teens am Samstag die Kategorie "Street und Videoclip" der Tanztage. Elf Gruppen mit Tänzern zwischen 13 und 16 Jahren zeigten, was der Nachwuchs zu bieten hat. Noch am Vormittag folgten "Adults", bevor über 50 Gruppen mit ihren Präsentationen den Nachmittag und Abend der Juroren füllten. Obwohl es den klassischen Videoclip-Dance eigentlich kaum mehr zu sehen gab. Mit dem Aussterben des Musikvideos im öffentlichen Fernsehen gibt es nur noch selten diesen einen Tanz, den speziellen Schritt, den man zu einem bestimmten Lied tanzt. Darum waren Medleys das Mittel der Wahl, gern auch genre- und generationsübergreifend zusammengewürfelt.

Dieses Spannungsverhältnis aus alt und neu wusste besonders die "Videoclip - Dance Crew" des TSC Borken Rot Weiß für sich zu nutzen. In bunten kurzen Retro-Shorts, Turnschuhen und bedruckten Tank-Tops tanzten sie zu einem 90er Jahre Remix, der Moderatorin Sabrina Siegel nostalgisch stimmte: "Bei eurer Songauswahl konnten wir uns hinter der Bühne alle noch einmal jung fühlen".

Auch im Outfit der Gruppe "Boom Klack" der Tanzschule "dance it!" aus Mülheim konnten die Zuschauer ein bewährtes Accessoire der Tänzer der 80er und 90er Jahre wiedererkennen: Glitzerhandschuhe im Stil von Michael Jackson kombinierten die Tänzer zu schwarzen Lederjacken. Außer den glitzernden Fingern blieben vor allem ihre wild wehenden Haare in Erinnerung, die sie gekonnt hin und her schmissen.

Die "X-Steps" vom Tanztreff Dietzel wären bei Kids Querbeet vielleicht noch besser aufgehoben gewesen, sind aber wegen der Altersregelung höher gerutscht. Trotz ihrer Anreise aus Essen hatten diese auswärtigen Tänzer die lautesten Fans des Vormittags. Angefeuert wurden sie von den Tänzerinnen der Dietzel-Niederlassung in Oberhausen, den Wild Steps, die in zerrissenen und zerfetzten Kleidern auftraten und mit ihrer Performance die Kategorie Teens deutlich dominierten. Angesichts der Bewertungskriterien Technik, Schwierigkeit, Choreografie und Präsentation wussten einige Gruppen, Schwächen in dem einen, durch einen witzigen Kniff im anderen Bereich wettzumachen. So ergänzten die "Special Edition"-Tänzer der Tanzschule Fundance aus Oberhausen ihren Tanz durch gelungene Plakate. Die Gruppe "Chaos Perfection" aus dem Tanzstudio "InTakt" aus Hürth tanzte sich mit einer ironischen Choreografie mit Tütü, Schulranzen und dicken Hornbrillen in die vorderen Ränge der Teens. Dass die Sisters aus Kevelaer schon reichlich Erfahrung mitbrachten, merkte man sofort. Herausfordernd blickten sie ins Publikum und schwangen selbstbewusst ihre glitzernd umhüllten Beine. Diese selbstverständliche Interaktion mit dem Publikum hat die Gruppe sich bei etlichen Auftritten in der Karnevalszeit angeeignet. Ihrem Mix aus Pop, Hip Hop und Burlesque würzten sie mit Hebefiguren aus dem Show- und Gardetanz.

Romantisch ging es bei der Gruppe "Fairytale" aus Wesel zu. Wirklich märchenhaft verwandelten sich die Tänzerinnen von starren Puppen in geschmeidige Ballerinen und wieder zurück.

(RP)
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