Handynetz offenbar zusammengebrochen Tausende wollen nach Hause

Duisburg steht nach den Todesfällen der Loveparade unter Schock: Tausende versuchen, nach Hause zu kommen. Der Hauptbahnhof war zeitweise gesperrt, erste Züge fahren schon. Ein Ersatzverkehr per Bus ist eingerichtet. Das Handynetz ist zum Teil zusammengebrochen.

Loveparade 2010 in Duisburg: Die Katastrophe
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Loveparade 2010: Die Katastrophe

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Foto: APN

Nach und nach hat sich das Veranstaltungsgelände am Duisburger Hauptbahnhof bis zum Abend geleert. Die Party lief stundenlang aus Sicherheitsgründen weiter. "Der Krisenstab hat entschieden, die Veranstaltung noch nicht zu beenden, weil im Moment zu viele Menschen auf dem Gelände sind", sagte Frank Kopatschek, Pressesprecher der Stadt Duisburg kurz nach dem Unfall kurz vor 18 Uhr. Die Notausgänge der Loveparade-Geländes wurden nach dem tragischen Unfall geöffnet. Am Tunnel, der zum Party-Gelände führt, sind 17 Menschen ums Leben gekommen und mindestens 80 weitere verletzt.

Wie die Menschen nach Hause kommen sollen, ist noch unklar. Die Lage am Bahnhof hat sich gegen 22 Uhr auch wieder etwas beruhigt. Viele Menschen haben sich zu Fuß aufgemacht und verlassen die Innenstadt.

Vom Duisburger Hauptbahnhof aus fahren zwar wieder erste Züge im Schritttempo in Richtung Düsseldorf, doch bis der Bahnverkehr wieder normal läuft, wird es jedoch noch dauern. Die Züge stehen immer wieder kurzfristig still, weil Menschen über die Gleise laufen.

Die Stadt Duisburg hat zudem zahlreiche Busse organisiert, die die Loveparade-Besucher aus der Stadt herausbringen sollen. Der Nahverkehr ist zur Zeit eingestellt. An der Mühlheimer Straße in der Nähe des Hauptbahnhofs (Ostausgang) stehen Busse für die Abreise bereit.

Am Nachmittag wurden Zuschauer nach Angaben der Stadt Duisburg über die Autobahn 59 und die Anschlussstelle Hochfeld auf die Düsseldorfer Straße abgeleitet. Alle noch ankommenden Besucher wurden am Hauptbahnhof angehalten, wieder umzukehren. Polizisten kontrollierten den Besucherstrom. Am Abend wurden auch 120 Busse aktiviert, um die Besucher so schnell wie möglich nach Hause zu bringen.

Nach Angaben der ARD waren zwischenzeitlich die Handynetze zusammengebrochen, weil Angehörige versuchten, Loveparade-Teilnehmer zu erreichen. Mütter und Väter hätten sich auf den Weg nach Duisburg gemacht. Die Polizei richtete eine Notrufnummer unter 0203-94000 ein.

(apn/ddp/ndi/rm)
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