Duisburg Taschendiebstahl nimmt zu

Duisburg · Die Duisburger Polizei registrierte im vergangenen Jahr 55 659 Straftaten – 10,15 Prozent mehr als 2010. Jedes zweite Verbrechen konnte aufgeklärt werden. Während es weniger Einbrüche gab, stieg die Straßenkriminalität.

Kriminalität in NRW: Die Fakten 2011
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Foto: AP, AP

Die Duisburger Polizei registrierte im vergangenen Jahr 55 659 Straftaten — 10,15 Prozent mehr als 2010. Jedes zweite Verbrechen konnte aufgeklärt werden. Während es weniger Einbrüche gab, stieg die Straßenkriminalität.

Der Täter entkam zwar ohne Beute, den Schreck wird die 57-jährige Duisburgerin so schnell aber wohl nicht wieder los: Zu Fuß war sie am Sonntag auf dem Sternbuschweg unterwegs, als ihr in Höhe Kalkweg ein Unbekannter die Handtasche entreißen wollte. Sie stürzte und verletzte sich leicht. Eine Passantin, die den Überfall beobachtet hatte, konnte den Räuber durch laute Rufe in die Flucht schlagen.

Gute Aufklärungsquote

Handtaschendiebstahl, auch den Versuch, zählt die Polizei wie Kfz- oder Fahrraddiebstahl zur Straßenkriminalität. Im vergangenen Jahr gab es hier in Duisburg 12 123 Delikte — 13,99 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt hat die Kriminalität in der Stadt zugenommen: 55 659 Straftaten registrierten die Ermittler von Januar bis Dezember. Das entspricht einer Steigerung von 5128 Fällen (10,15 Prozent).

Dass Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels bei der Vorstellung der Zahlen gestern trotzdem einen zufriedenen Eindruck machte, liegt zum einen an der leicht gestiegenen Aufklärungsquote von 52,65 Prozent (zweitbester Wert seit 1975). Zum anderen ist die Kriminalität in anderen Großstädten in NRW ähnlich gestiegen (Essen plus 6,89 Prozent; Dortmund plus 9,34 Prozent). "Duisburg liegt im Trend", stellte Bartels fest.

Das trifft allerdings nicht auf Wohnungseinbrüche zu. Gab es 2010 noch 1846 Delikte, ist die Zahl im vergangenen Jahr auf 1656 gesunken. Landesweit verzeichneten die Behörden eine Zunahme von 12,5 Prozent. Bartels machte die gute Aufklärungsarbeit der Polizei und die erhöhte Wachsamkeit der Bürger für den Rückgang verantwortlich. Der Leiter der Kriminalpolizei, Rolf Rainer Jaeger, verwies zudem auf Ermittlungserfolge.

"Wir konnten besonders viele Intensivtäter schnappen", sagte er. Sorge bereiten der Duisburger Polizei die Betrüger. Hier sind die Fallzahlen von 9948 auf 12 862 gestiegen und damit den höchsten Wert in den vergangenen zehn Jahren. Insbesondere Senioren sollten misstrauisch sein, wenn eine freundliche Stimme am Telefon vom vermeintlich ersten Preis bei einem Gewinnspiel vorschwärmt. Dahinter verbergen sich in der Regel Kriminelle, die so an Kontodaten gelangen wollen.

Kapitalverbrechen

Vergleichsweise niedrig ist in Duisburg die Zahl der Tötungsdelikte: 2011 ab es einen vollendeten und vier versuchte Morde, drei vollendete und sieben versuchte Fälle von Totschlag. Die Aufklärungsquote lag bei 93 Prozent.

(RP/rl)
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