Duisburg Tangente durchs Rheinvorland vom Tisch

Duisburg · Am 22. Dezember 1998 ging Logport auf der ehemaligen Industriebrache des Krupp-Hüttenwerksgeländes in Betrieb. Zunächst war die Fläche ausschließlich über innerörtliche Straßen an das Autobahnnetz angebunden, was zu großen Belastungen für die Rheinhauser führte. Nach und nach gab es deshalb verschiedene Maßnahmen zur Lenkung des Logport-Schwerverkehres. Ein kurzer Rückblick:

Um Logport an die A 59 und die A 40 Richtung Osten anzuschließen, wurde am 17. Oktober 2008 die kleine Osttangente zur Brücke der Solidarität freigegeben. Von dort aus wird der Verkehr über den ersten Bauabschnitt der Umgehungsstraße Hochfeld weitergeleitet. Eine bauliche Regelung am Kreisverkehr vor der Brücke sorgt dafür, dass die Lkw automatisch über den Rhein gelenkt werden und nicht doch durch Rheinhausen fahren.

Am 14. August 2009 wurde die L 473 n (Südtangente) fertiggestellt. Sie gewährleistet die Verbindung vom Logport-Gelände zur A 57 und deckt somit die Lkw-Fahrten Richtung Norden und Süden sowie die Fahrten nach Westen über die A 40 ab.

Da die neuen Strecken anfangs keine ausreichende Entlastung für die Friedrich-Ebert-Straße als bisheriger Haupterschließungsachse für das Lopgport-Gelände bewirkten, wurde am 19. Mai 2010 ein Lkw-Durchfahrtverbot der Friedrich-Ebert-Straße für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen erlassen.

Nach Angaben der Verwaltung werden die bestehenden Trassen bereits zu zirka 80 Prozent von den Schwerverkehren genutzt. Man bezieht sich dabei auf Verkehrszählungen in Rheinhausen (wir berichteten). Jetzt geht es noch darum, die Verkehre zu und vor allem von der A 40 von Osten in den Griff zu bekommen. Denn viele Lkw-Fahrer fahren an der Anschlussstelle Homberg ab und nehmen an der Stünung-Kreuzung entweder die Moerser Straße oder ignorieren das Durchfahrtverbot der Friedrich-Ebert-Straße.

Eine Verlängerung der Osttangente durch das linksrheinische Rheinvorland bis zur A40-Anschlussstelle Homberg, über die schon seit Jahren diskutiert wird, ist mittlerweile wohl endgültig vom Tisch. Auch in der aktuellen Vorlage rät das Planungsamt noch einmal davon ab. Aus Gründen des Naturschutzes, aber auch aus Kostengründen: Ein Teil der Umgehungsstraße Hochfeld und der Kreisverkehr an Brücke der Solidarität seien bereits realisiert, die linksrheinische Lösung wäre eine zusätzliche Infrastrukturmaßnahme, und das wäre zu teuer, so das Argument. Außerdem zeige die Verkehrszählung, dass die bestehenden Trassen sehr gut angenommen werden. Auch dies spreche für eine Verlängerung der Logistikdiagonalen.

(RP)
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