Duisburg TaM-Verkauf soll weiter verfolgt werden

Duisburg · Das Theater am Marientor (Tam) steht am Dienstag im Fokus des Kulturausschusses. Es soll verkauft werden – gleichzeitig ist es als Spielstätte für die Philharmoniker alternativlos.

 Im Theater spielen die Philharmoniker häufiger – hier beim Jubiläumskonzert sogar vor dem Theater auf dem Opernplatz.

Im Theater spielen die Philharmoniker häufiger – hier beim Jubiläumskonzert sogar vor dem Theater auf dem Opernplatz.

Foto: Probst, Andreas (apr)

Das Theater am Marientor (Tam) steht am Dienstag im Fokus des Kulturausschusses. Es soll verkauft werden — gleichzeitig ist es als Spielstätte für die Philharmoniker alternativlos.

Die Politik steckt in der Zwickmühle. Denn einerseits ist der politische Wille, das Musicaltheater zu verkaufen — allen Schwierigkeiten bei der Käufersuche zum Trotz — nach wie vor existent. Andererseits ist das Theater am Marientor (TaM) die einzig brauchbare Alternative für die Duisburger Philharmoniker zum großen Saal der Mercatorhalle.

"Die Interessen der Duisburger Philharmoniker sind zu berücksichtigen", heißt es in der Vorlage, die heute im Kulturausschuss diskutiert wird. Der Rat soll in seiner Sitzung am 18. März darüber entscheiden. Wann der große Saal der Mercatorhalle nach dem Abschluss der zurzeit laufenden Brandschutzsanierungsmaßnahmen wieder genutzt werden kann, ist noch offen. Konkrete Aussagen können erst gemacht werden, wenn die Bestandsaufnahme der Baumängel abgeschlossen ist und das Sanierungskonzept vorliegt.

Bei den Planungen für den Spielplan der Philharmoniker für die Saison 2013 / 2014 konnte dies nicht berücksichtigt werden — Dirigenten und Solisten müssen langfristig verpflichtet werden. Rund 60 Prozent der Konzerte sind durch Abonnements gebunden. Den Abonnenten steht bei gravierenden Änderungen der gebuchten Konzerte ein Kündigungsrecht zu.

Bis Ende Juni Veranstaltungen

Bei jedem philharmonischen Konzert sind rund 1000 Abonnenten dabei, zwischen 500 und 700 Tickets werden im freien Verkauf vermarktet. Nach der Prüfung verschiedener Optionen kamen die Fachleute zur Erkenntnis, dass ausschließlich das Theater am Marientor als Ausweichspielstätte für den großen Saal in Frage kommt. Das Stadttheater hat ungefähr 400 bis 500 Plätze weniger und ist zudem mit Terminen für Schauspiel, Oper und Ballett belegt. Die Kraftzentrale im Landschaftspark ist größer, liegt aber alles andere als zentral und müsste für die Konzerte jeweils gesondert eingerichtet werden. Die Rhein-Ruhr-Halle steht ebenfalls nicht mehr zur Verfügung. Sie wurde geschlossen und soll dem Factory Outlet Center (FOC) weichen.

Bis zum 30. Juni 2013 ist das TaM als Veranstaltungsort für die Konzerte der Duisburger Philharmoniker sowie die von der Duisburg Marketing Gesellschaft (DMG) vereinbarten Veranstaltungen gebucht. Die war wie berichtet vertraglich vereinbart worden. Nun muss nach einer Lösung für die Zeit ab Juli gefunden werden. Für diesen Zeitraum hatte die DMG keine Veranstaltungen mehr buchen können. Allerdings gibt es Optionen und Interessenserklärungen von Veranstaltern für diesen Zeitraum.

Für diese Interessenten sucht die DMG nun nach alternativen Hallen. Probleme gibt es immer dann, wenn mit mehr als 1000 Zuschauern kalkuliert wird. Für größere Auftritte wird deshalb auch versucht, eine Verschiebung für die Zeit nach der Sanierung der Mercatorhalle zu erreichen, um Duisburg als Veranstaltungsstadt attraktiv zu halten.

Die Gebag-Tochter DBV Immobilien KG stehe zurzeit in konkreten Verkaufsgesprächen mit potenziellen Interessenten, heißt es. Sie hätten das TaM bereits mehrfach besichtigt und befänden sich nun in der "Detailprüfung". Auf die Nutzung des TaM für die Duisburger Philharmoniker sei dabei ausdrücklich hingewiesen worden. Wer also das TaM kauf und dort selbst aktiv werden will, zum Beispiel mit einem Musical, Konzerten oder ähnlichen Veranstaltungen, muss zunächst auf den Terminplan der Philharmoniker Rücksicht nehmen. Angesichts der angespannten finanziellen Situation der städtischen Immobilientöchter wäre ein möglichst schneller Verkauf wünschenswert. Ob und inwieweit die neuen Eigentümer dann Miete für die Belegung der Philharmonischen Konzerte verlangen können, ist offen.

(RP/rl)
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