Duisburg Suppe schmeckt auch im Hochsommer

Duisburg · Pottkoch Tom Waschat hat an der Wallstraße eine Suppen-Bar mit täglich wechselndem Angebot eröffnet. Vor allem viele jüngere Kunden stehen dafür mittags Schlange.

 Pottkoch Tom Waschat lässt sich gerne in die Töpfe schauen. Er hat an der Wallstraße einen Suppen-Laden eröffnet. Dort gibt es ein täglich wechselndes Angebot.

Pottkoch Tom Waschat lässt sich gerne in die Töpfe schauen. Er hat an der Wallstraße einen Suppen-Laden eröffnet. Dort gibt es ein täglich wechselndes Angebot.

Foto: christoph reichwein

Mittagszeit in der Duisburger Innenstadt: Trotz hochsommerlicher Temperaturen stehen die Kunden bei "Supper" an der Wallstraße Schlange. Sechs Eintöpfe stehen heute auf der handgeschrieben Speisekarte, darunter Bohneneintopf mit Mettwurst und für Veganer Bulgur mit Gemüse. An den Kochtöpfen steht Tom Waschat. Er erhitzt nicht nur die vorgekochten Speisen, er nimmt auch die Bestellungen auf, wenn seine Mitarbeiterin das Brot schneidet und die einzelnen Scheiben mit Butter bestreicht.

Der bekannte Duisburger "Pottkoch hat an der Wallstraße, nahe des Sonnenwalls, in einer ehemaligen Pommes Bude vor kurzem seinen eigenen Suppen-Laden eröffnet. "Ich bin durch die Innenstadt gelaufen und habe einfach nichts Gutes zum Essen gefunden. Vor allem wenn ich mal etwas Vegetarisches oder Veganes essen wollte, wurde ich nur schief angeguckt. Und ich dachte mir nur: Tut mir leid, dass ich geboren bin!", erzählt der "Pottkoch". So war die Idee für eine derartige Suppenküche geboren.

Als er direkt gegenüber von seinem jetzigen Lokal stand und auf einer Gitarre für ein bisschen Geld spielte, fiel ihm das leerstehende Geschäft auf. Für ihn war klar, dass das der Standort für seinen ersten Suppen-Laden "Supper" wird. Tom Waschat sagt selbst "Ich liebe die Bodenständigkeit", und das ist mit ein Grund, warum er ausschließlich Suppen anbietet. Zudem seien Suppen eine sehr "gehaltvolle Flüssigkeit". In ihnen ist alles, was der Mensch braucht, um über den Nachmittag zu kommen. "Abends zum Beispiel, biete ich keine Suppen an, da ich möchte, dass die Familien zusammen sitzen und miteinander kochen", bestätigt Tom Waschat.

Mittags dagegen sitzen bei ihm in der Suppen-Bar vor allem viele jüngere Gäste am Tisch beisammen. Das Besondere: Tom Waschat serviert die Suppen in kleinen Töpfchen mit Deckel, die auf einem silber-glänzenden Tablett, garniert mit Rosenblättern und einer Scheibe Brot, an den Tisch kommen. Wer weniger Zeit hat, bekommt alle Speisen auch zum Mitnehmen - außer den kleinen Töpfchen versteht sich.

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Der "Pottkoch" ist überzeugter Duisburger und auf der ganzen Welt bekannt. Er wird weltweit gebucht und kocht dort für die oberen Zehntausend. Selbst für Künstler wie Metallica, oder die Fantastischen vier, hat er bereits Mahlzeiten zubereitet. Allein in diesem Jahr hat Tom Waschat in Singapur, Australien, Irland, Luxemburg und Frankreich gekocht. Die Tagessätze des bekannten Koches sind also höher, als das, was er in einem Monat mit "Supper" einnehmen könnte. "Ich muss von diesem Laden nicht leben."

Aber andere tun es, denn eine weitere Besonderheit an "Supper" ist, dass er auch Obdachlosen oder hungrigen Kindern eine Suppe schenkt. Dies finanziert sich dadurch, dass seine Kunden die Kosten ihrer eigenen Suppe - alle kosten 4,50 Euro - aufrunden und somit spenden. Pro Tag können dann um die zehn bis 15 kostenlose Suppen verteilt werden.

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Der Koch, der die Menschen aus dem Ruhrpott liebt, will auch expandieren, so dass man auch bald in anderen Städten seine leckeren Suppen probieren kann. In Duisburg jedenfalls kommen die Suppen derzeit richtig gut an, auch bei hochsommerlichen Temperaturen.

(RP)
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