Duisburg Suchthilfe jetzt aus einem Guss

Duisburg · Es war keine leichte Geburt, der Prozess der Zusammenführung hat fünf Jahre gedauert. Doch seit Anfang des Jahres steht der Suchthilfeverbund Duisburg e. V. Gemeinsam gegen die Sucht wirken nun das Jugendamt, das Gesundheitsamt und das Diakoniewerk mit Unterstützung durch das Suchthilfezentrum Nikolausburg der Caritas und das Alexander Bürgerhaus Hütte gGmbH. Das Jahresbudget liegt bei rund einer Million Euro, einschließlich der Gehälter der 15 festen Fachkräfte, die weiterhin von ihren Trägern bezahlt werden. Die 1000 bis 1200 Betroffenen, denen jährlich geholfen werden soll, sind zwischen 14 und 60 Jahre alt.

Ziel dieser Neukonstruktion "Suchthilfeverbund" ist, die vorhandenen Ressourcen der ambulanten Suchthilfe so weit wie möglich und sinnvoll zu bündeln, die Schnittstellen zwischen den einzelnen Angeboten zu verbessern und die Steuerung zu optimieren. Unterschiedliche Angebote werden vernetzt, ermöglicht wird zudem die fachliche und personelle Flexibilität.

In einem Pressegespräch stellten sich gestern die Verbundpartner vor. Klaus Janiszewski, Geschäftsführender Vorstand des Suchthilfeverbundes, führte aus, dass die öffentlichen Geldern nun gezielter eingesetzt werden können. Vor allem hob er die Bündelung an drei Standorten (Drogenberatung-Mitte, Beekstraße 45 B, Drogenberatung-Nord, Kaiser-Wilhelm-Straße 304 in Marxloh, Fachstelle Suchtvorbeugung & Jugendsuchtberatung, Beekstraße 38) hervor.

Stadtdirektor Dr. Greulich betonte, dass diese Zusammenführung kein einfacher Prozess gewesen sei, und dass trotz einer Aufgabenverbesserung noch "etwas Geld" gespart werde. Er freute sich, dass dieses Aufgabengebiet trotz der schwierigen Haushaltssituation "fast ungeschoren davongekommen ist". Sieghard Schilling, Geschäftsführer des Diakoniewerkes, hob die Synergieeffekte hervor, Thomas Krützberg, Leiter des Jugendamtes, sprach gar von einem Meilenstein in der Suchthilfe.

Als wesentliche Neuerung wird der Suchthilfeverbund spezielle Hilfen für Kinder und Jugendliche und deren Bezugspersonen anbieten. Dieses "dringend notwendige Angebot" liegt an der Schnittstelle von Jugend- und Suchthilfe. Die Konsumenten legaler und illegaler Rauschmittel werden immer jünger, hieß es gestern (Stichwort Komasaufen von Jugendlichen). Hier lohne es sich, früh Hilfen anzubieten, damit eine Sucht erst gar nicht entstehen kann.

(RP)
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