Duisburg Suche nach dem Glück im Ludwigturm

Duisburg · Teer und Blei sind die bevorzugten Materialien, mit denen die als Malerin und Performerin bekannt gewordene Angelika Stienecke arbeitet. Die Arbeit mit diesen Stoffen verlangt zwar eine besondere Vorsicht, aber die Duisburger Künstlerin und Absolventin der Düsseldorfer Kunstakademie schätzt diese Stoffe.

 Diie Künstlerin Angelika Stienecke ist fasziniert vom Asphaltlack (Teer).

Diie Künstlerin Angelika Stienecke ist fasziniert vom Asphaltlack (Teer).

Foto: Andreas Probst, RP

Der Asphaltlack (Teer) habe eine natürliche Schwärze, die Angelika Stienecke schon lange fasziniert. Von Mittwoch bis Sonntag, 24. bis 28. August kann man die jüngsten Werke von Angelika Stieneke an einem ungewöhnlichen Ort sehen: Im Ludwigturm im Garten der Erinnerungen (Springwall), gegenüber dem Jüdischen Gemeindezentrum. Die Ausstellung trägt den Titel "Glück ist, wenn..."

Glück haben, glücklich sein und die Liebe sind die Fäden, die Angelika Stienecke künstlerisch im Ludwigturm knüpft. Die Sichtweise ist mal empathisch, mal distanziert-kritisch. Ganz oben im Ludwigturm ist das Hauptwerk zu finden: Eine Rauminstallation mit zahlreichen geteerten Eichenstöcken, die in Weihnachtsbaumständern stehen. Auf der Spitze jedes Stockes ist ein bleiernes Häuschen platziert. Die Künstlerin sieht darin auch ein Sinnbild für die "Abschottung des Einzelnen mit Besitz". Glück ist da wohl kaum zu finden. Im Fenster findet sich eine ironische Adaption von Michelangelos berühmtem Deckengemälde in der Sixtinischen Kapelle: die Erschaffung Adams.

Kunst-Fotografien, bei denen das Thema Liebe verallgemeinernd behandelt wird und kleine zeichnerische Arbeiten, die zum Teil mit Witz dem unendlichem Thema gewidmet sind, finden sich in anderen Etagen. Im ersten Geschoss trifft man auf die zweite raumgreifende Arbeit: Auf mehreren jeweils ein Quadratmeter großen tiefschwarzen Bildtafeln hat Angelika Stienecke weiße Schmetterlinge gemalt. Auf dem Boden liegen — aus Seidenpapier geformt — die entsprechenden Kokons. Liebe habe auch etwas mit Schönheit zu tun, sagt dazu die Künstlerin.

Die von der Stadt geförderte Ausstellung wird am Mittwoch, 24. August, 19.30 Uhr, mit einer Performance der Künstlerin "Centaurea" eröffnet. Zur Einführung spricht Dr. Julia Siep. Es musiziert Guido Bleckmann. Am 25. August ist der Ludwigturm von 19 bis 22 Uhr geöffnet; eine Performance ist auch für diesen Abend geplant. Vom 26. bis 28. August ist der Ludwigturm jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet.

(RP)
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