Duisburg Studis brauchen eigene Orte

Duisburg · Rotarierer luden zu einer Diskussionsrunde über das Verhältnis von Stadt und der UDE ein.

Welche Potenziale hat der Bildungsstandort Duisburg und wie kann eine stärkere Bindung zwischen der Stadt und der Universität entstehen? Diese und viele weitere Fragen nahm der Rotary Club Duisburg zum Anlass für eine Diskussionsrunde. Neben dem Rektor der UDE, Prof. Dr. Ulrich Radtke sowie dem ASTA-Vorsitzenden Felix Lütke nahm auch Marion Kamp-Murböck, Geschäftsführerin StadtRaumKonzept GmbH, daran teil sowie Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum (SPD).

Bernd Leonhart, Präsident des Rotary Club Duisburg, wollte gleich zum Auftakt von dem Studierendenvertreter wissen, warum sich Abiturienten denn überhaupt für ein Studium in Duisburg entscheiden würden. Lütke erklärt das mit der zentralen Lage und "Masterprogrammen, die bundesweit sehr gefragt sind". Zudem sei das Wohnen in der Stadt sehr günstig. Kritik übte er an der oft zitierten "Willkommenskultur", die in Duisburg fehle. Gerade ausländische Studierende hätten "große Probleme bei Behördengängen in Duisburg".

Carsten Tum machte im Verlauf der Diskussion immer wieder deutlich, wie wichtig eine gute Kooperation zwischen der Stadt und der Uni ist: "Für das Image der Stadt ist die Uni von hoher Bedeutung. Auch deshalb befinden wir uns mit Vertretern der Hochschule ganzjährlich in regem Austausch." Die Studierenden würden schließlich einen sprichwörtlichen "Blumenstrauß von Dingen in die Stadt bringen" und somit auch für ein "ganz spezielles Flair" sorgen.

Raumplanerin Kamp-Murböck erklärte, dass junge Studierende oft die Gemeinschaft suchten. "Die Stadt muss offen sein und den Leuten die Möglichkeit bieten, eigene Orte für sich zu erschließen", forderte Kamp-Murböck. Als zwei mögliche Studentenviertel nannte Tum Ruhrort und Hochfeld. "Es braucht aber Zeit, um eine studentische Szene zu entwickeln."

Einen gemeinsamen Masterplan - dies verneinten sowohl Uni-Rektor Radtke als auch Tum - werde nicht zwingend benötigt. Allerdings müsse die Stadt "proaktiv werden, um Studierende anzulocken", so Radtke, der auf die finanziellen Vorteile von vielen Studenten in einer Stadt verwies: "Eine Universität bringt durch ihre Studierenden auch dauerhaft viel Geld in eine Stadt."

(sebe)
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