Duisburg studio-orchester diesmal mit beiden Dirigenten

Duisburg · Wenn man für Anfang September ein Serenadenkonzert in der Abtei Hamborn ansetzt, muss man damit rechnen, dass es wegen des Wetters nicht im Kreuzgang stattfinden kann, sondern in die Abteikirche verlegt werden muss. So war es auch jetzt wieder beim vierten und somit für dieses Jahr letzten Serenadenkonzert mit dem studio-orchester duisburg.

Den roten Faden des Abends bildeten drei sehr schöne Stücke für Streichorchester, nämlich das ganz klassische Divertimento D-Dur KV 136, das Wolfgang Amadeus Mozart 1772 mit 16 Jahren komponierte, das minimalistische "Company" (1983) von Philipp Glass und das nationalromantische "Idyll", das der Tscheche Leos Janácek 1878 mit 24 Jahren im schwäbischen Oettingen schrieb. Dazwischen gesetzt waren zwei gleichfalls reizvolle Werke für je zehn Bläser, nämlich das übermütig neoklassizistische "Consort" (1997) von dem 1963 geborenen Robert Spittal und die heiter neoklassisch-romantische Sinfonietta F-Dur op. 188 (1873) von dem gebürtigen Schweizer Joachim Raff (1822-1882). Also alles dankbare Kompositionen, an denen ein Laienorchester gut seine Intonation und überhaupt seine subtile Gestaltung schulen kann.

Die beiden Dirigenten von Duisburgs führendem Laienorchester teilten sich diesmal die Aufgabe. Der junge Thomas Jung zelebrierte die Streicherwerke, der erfahrene David de Villiers polierte die Bläserwerke. Bei Mozart gab es noch Anlaufschwierigkeiten, auch stilistischer Art, doch spätestens bei Glass war das studio-orchester auf seinem gewohnt hohen Niveau angelangt. Schade nur, dass von den sieben Sätzen von Janáceks frühem Meisterwerk hier nur fünf erklingen konnten. Das Ganze überzeugte jedenfalls auch das Publikum.

(hod)
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