Duisburg Streit um die Ehre endete mit Schießerei

Duisburg · Im Prozess um eine Schießerei auf der Beekstraße ist am Freitag noch kein Urteil gefallen. Die Vernehmung eines Zeugen dauerte länger als erwartet. Der Staatsanwalt vermutete, dass der Zeuge die Unwahrheit sagt.

Auch das Gericht musste den Zeugen mehrfach auf Widersprüche in seinen Aussagen hinweisen. Schon am ersten Prozesstag hatte es Schwierigkeiten gegeben, weil es Anhaltspunkte für die Beeinflussung von Zeugen gab. Seitdem läuft die Verhandlung gegen den 43-jährigen inhaftierten Angeklagten unter verstärkten Sicherungsvorkehrungen.

Der Angeklagte soll wie berichtet im Juni vergangenen Jahres auf der Beekstraße auf den Asphalt geschossen und zwei Männer verletzt haben. Mit ihnen hatte sich der Duisburger getroffen, um Schulden zu bezahlen. Der Familienvater muss sich wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Ursprünglich war gegen ihn wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt worden. Der Zeuge hielt sich gestern mit einer Belastung des Angeklagten zurück. Er habe den Mann nie zuvor gesehen und sei am Tatabend nur zufällig vor Ort gewesen.

Er habe in der Gaststätte seines Bruders ausgeholfen, weil die Kellnerin ausfiel. Plötzlich sei ein Mann gekommen und habe gesagt: "Bitte fahr mich ins Krankenhaus." Zwar habe er kein Blut gesehen, der Verletzte habe aber angegeben, er sei angeschossen worden. Später habe er ihm ein Schussloch im Stiefel gezeigt. Er glaube, bei der Auseinandersetzung sei es um die Ehre gegangen. Der Angeschossene habe gesagt, dass er sich "in den Kreisen einen Namen machen müsse".

Es gebe in der Umgebung allerhand "unangenehme Leute" wie Zuhälter, Drogendealer und Kriminelle. Der Angeklagte hatte angegeben, er habe niemanden verletzen wollen. Nach der Tat hatte er sich in die Türkei abgesetzt. Der Prozess wird am 12. März fortgesetzt. Dann soll auch das Urteil fallen.

(RP)
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