Duisburg Streifzug durch die Galaxie

Duisburg · Die Sternwarte Rheinhausen auf dem Dach des Krupp-Gymnasiums bietet einen neuen Kursus an. Bis zum Jahresende können sich Interessierte jeden Dienstag mit dem All und seinen Geheimnissen auseinandersetzen.

Was sehen wir eigentlich am Himmel? — Eine scheinbar banale Frage, die ein Laie vermutlich mit dem alten Volksspruch "Sonne, Mond und Sterne" beantworten würde. Bei näherer Betrachtung unseres Himmels allerdings versteht man erst, dass diese Antwort viel zu unpräzise ist. Deshalb beschäftigten sich jetzt Hobby-Astronomen unter Anleitung von Rolf Hembach mit den "Sehenswürdigkeiten", die jede Nacht über unseren Köpfen ruhen.

Lutz Steiner ist durch einen Bericht in der Zeitung auf die Sternwarte aufmerksam geworden. Zusammen mit seinen beiden Söhnen, dem siebenjährigen Pascal und dem neunjährigen Marcus, ist er zu dem Auftakttreffen gekommen. "Zu Weihnachten bekomme ich ein Fernrohr geschenkt", erklärt Marcus stolz. Logisch, dass sich die Familie vorher informieren will, was bei einem Einstieg in die Astronomie zu beachten ist.

Und genau das bekommen sie auch beigebracht. "Das hier ist ein Lichtmesser mit fünf Zoll Durchmesser und zwei Metern Brennweite", stellt Rolf Hembach das Spitzengerät in der Kuppel des Observatoriums vor. Ein solches Fernrohr sei natürlich für besondere Zwecke gedacht.

Doch wer von zu Hause aus die Sterne erforschen wolle, solle sich vor Teleskopen aus der Massenproduktion in Acht nehmen. Hembach, der Vorsitzende der Sternwarte, spickt seine Vorträge mit entscheidenden Ratschlägen für Anfänger und interessanten Details für Fachmänner.

Auf dem besten Weg, ein solcher "Fachmann" zu werden, ist Rainer Gonska. Seit etwa einem Jahr interessiert er sich für die Astronomie. Er besucht regelmäßig die wöchentlichen Treffen und Vorträge in der Sternwarte. "Ich experimentiere sehr gerne und finde dieses Hobby einfach faszinierend", schwärmt Gonska.

Er musste schon am eigenen Leib erfahren, wovor Hembach warnt: Sein erstes eigenes Fernrohr war ein einfaches Gerät, und selbst nach monatelangem Justieren war es kaum leistungsfähig. Mittlerweile hat Gonska ein neues Teleskop, mit einer "super Optik", wie er bestätigt. Er ist entschlossen, in dem Kursus so viel wie möglich zu lernen.

"War der Sternenhimmel damals noch überschaubar, so gibt es heute viel mehr zu entdecken. Wir werden uns mit dem Mond und den Planeten, aber auch mit schwarzen Löchern befassen", erläutert Hembach. Sterne in bunten Farben gibt es jedoch nicht unbedingt zu sehen, denn wie Hembach weiß, sind unsere Augen dafür nicht geschaffen. "Nachts sollen wir pennen, aber wir wollen lieber Sternegucken. Also lassen wir uns nicht davon abhalten, denn es macht ja Spaß."

(RP)
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