Duisburg Stoppok sorgt im Steinhof für unvergessliches Konzert-Erlebnis

Duisburg · Huckingen 2007 gastierte Stoppok zum letzten Mal in Duisburg. Elke Sommer vom Steinhof freute sich, dass es nach langen Bemühungen endlich gelungen war, den Kultrocker und Liedermacher mal wieder der heimischen Fanszene präsentieren zu können.

 Stoppok spielte am Samstagabend im Steinhof. Mit 18 Jahren tingelte er drei Jahre lang als Straßenmusiker durch Europa.

Stoppok spielte am Samstagabend im Steinhof. Mit 18 Jahren tingelte er drei Jahre lang als Straßenmusiker durch Europa.

Foto: Andreas Probst

Vom ersten Song an begeisterte Stoppok am Samstagabend mit seinem unverwechselbaren Gitarrenspiel, seiner unverkennbaren nasalen Stimme und den "etwas anderen" Texten. Denn die haben etwas ganz Besonderes: Der Essener ermuntert dazu, jedoch ganz ohne Zeigefinger, "einfach mal nachzudenken". Wenn er sich über den alltäglichen Rassismus, dumpfbackige Neonazis oder sonstige politische Themen auslässt – Stoppok macht das in seiner Art, ganz locker und nie verbissen.

Lieder, die bewegen

Der Liedermacher ist sich in seiner langjährigen Musikkarriere treugeblieben, hat sich nie dem Mainstream angepasst und verbiegen lassen. Das "Millionenscheffeln" überlässt er anderen; er animiert sogar dazu, seine Musik vom Netz kostenfrei herunterzuladen. "Meine Musik ist für alle da", lautet sein Motto. Er habe sein Auskommen, erklärte er seinen Fans augenzwinkernd. "Ich bin gut versorgt, lebe bei meinen Eltern."

Der Musiker hatte natürlich auch einige seiner bewegenden Lieder über die Widrigkeiten des alltäglichen Lebens im Gepäck. Ganz stark sind seine Liebeslieder, so ganz ohne Zuckerguss, aber einfach total ehrlich und immer mit einem Schuss Selbstironie. "An dich denk ich noch in 25 Jahren" oder "Bis ans Ende der Welt" sind Songs, die unter die Haut gehen. Wie schnell es in einer Beziehung eiskalt werden kann, beschreibt er unglaublich stimmig in dem Lied "Ein Wort" ("Seit du nicht mehr bei mir bist, seit dem weiß ich, was Winter ist").

Aber nicht nur die Texte begeistern das Publikum. Immer wieder ließ sich Stoppok im Steinhof zu beeindruckenden Gitarrensoli hinreißen. Da wurde das ganze musikalische Können des Ausnahmemusikers hör- und sichtbar. Die Konzertbesucher waren aus dem Häuschen, der Steinhof vibrierte. Der Applaus war heftig, lang anhaltend und grundehrlich.

Die Klassiker durften im Zugabeblock nicht fehlen. Dazu gehörten "Learning by burning", "Du machst mich mein Herz am Klopfen" und das wunderschöne Mitsing-Lied "Beweg dein Herz". Als dann zum Abschluss noch "Mein Freund, der Kühlschrank" folgte, saß keiner mehr im Steinhof.

Mit Stehenden Ovationen ging ein unglaublich intensives Konzert-Erlebnis nach drei Stunden zu Ende.

(pol)
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