Beachparty im Strandbad Wedau Stimmung wie am Ballermann

Duisburg · Im Strandbad feierten die Duisburger zu Mallorca-Hits die 40. Beachparty. Zu der Atmosphäre passten Sangria im Eimer, die wärmende Kleidung aber eher nicht.

So schön war die Beachparty
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Knapp ein Kilometer Luftlinie liegt zwischen dem Unglückstunnel an der Karl-Lehr-Straße und dem Strandbad Wedau, zwischen stillem Gedenken und einem fröhlichen Fest. Am Vorabend des Jahrestages des Loveparade Unglücks fand an der Wasserskianlage des Sportparks die 40. Auflage der beliebten Beachparty statt. Nach Veranstalterangaben kamen zwischen 6000 und 7000 Feierwillige an den Margaretensee, um sich mit Schlagergrößen wie Olaf Henning und den Mallorca Cowboys bestens zu unterhalten.

"So schrecklich die Ereignisse bei der Loveparade auch gewesen sind, muss es den Duisburgern auch gestattet sein, mal wieder Freude zu zeigen", so Veranstalter Klaus Siepmann. "Nur Trauer, nur betroffen sein — das ist doch auch keine Lösung. Es ist wichtig für die Menschen, ein Zeichen zu setzen. Das Leben geht weiter und auch wir haben ein Recht auf Glück."

Die Atmosphäre auf der Beachparty jedenfalls passte zu dieser Ansage. Von Bedrückung und Trauer war eher nichts zu spüren. Vielmehr erinnerte das Geschehen rund um die drei Bühnen an einen Abend auf der "Lieblingsinsel der Deutschen". Überall waren Grüppchen von Jugendlichen mit randvollen Sangria-Eimern auszumachen. Die älteren Besucher hingegen schienen eher Bier und Wein zugeneigt. Gepaart mit der musikalischen Untermalung der 14 Musikacts wehte ein Hauch von Ballermann durch den Sportpark. Neben den genannten Künstlern sorgten noch Coverbands wie "Wallstreet" und "Stainless quo" und andere mehr oder weniger erfolgreiche Künstler wie der "Checker" oder die mit Auszeichnungen überschüttete spanische Band Marquess für Unterhaltung beim Publikum.

Wer keine Lust auf Livemusik hatte, konnte auch seine eigenen Sangeskünste präsentieren. Auf der Karaokebühne gab es den ganzen Abend über mal mehr, mal weniger gut gelungene Interpretationen bekannter Songs zu hören. Einigen Amateursängern mit alkoholgeschwängerter Stimme gelang es dann auch, sich nach Kräften zu blamieren. Trotzdem: Spaß hatten selbst daran offensichtlich alle.

In den dunkleren Ecken des Geländes ging es eher besinnlich zu, knutschende Pärchen, wohin man auch sah. Ein gewisser Pegel schafft offensichtlich immer noch Gelegenheiten. Wenn sich nur Körper und Geist nicht am nächsten Morgen dafür rächen würden. Auch wichtig für den Erfolg und die bunte Vielfalt der Veranstaltung waren die teils schrillen Outfits der Besucher. Weiß-blaue Wikingerhelme und orange-farbene Cowboyhüte trafen auf Gruppen wilder Piratenfrauen und ein ganz mutiger junger Mann überraschte mit einem Hauch von Nichts in Form des Badeanzugs aus der umstrittenen Hollywoodsatire "Borat".

(RP)
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