Duisburg Startschuss für Südtangente

Duisburg · Nach achtjähriger Bauzeit wurde die L473n gestern offiziell freigegeben. Doch zum Zurücklehnen ist es zu früh. Sie ist lediglich die Basis für ein neues Verkehrskonzept, das Rheinhausen vom Durchgangsverkehr entlasten soll.

Nach achtjähriger Bauzeit wurde die L 473 n gestern offiziell freigegeben. Doch zum Zurücklehnen ist es zu früh. Sie ist lediglich die Basis für ein neues Verkehrskonzept, das Rheinhausen vom Durchgangsverkehr entlasten soll.

Rheinhausen Seit Mitte des Monats ist sie bereits befahrbar, gestern wurde die neue Landesstraße 473 offiziell freigegeben. Jede Menge Lokalprominenz, aber auch Landes- und Bundespolitiker waren zum Parkplatz des Friedhofs am Mühlenberg gekommen. NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper war aus Düsseldorf angereist, um die Maschine zu bedienen, mit der symbolisch die Pfosten für das letzte noch fehlende Stück Leitplanke an der Kreuzung zur Hohenbudberger Straße in den Boden gerammt wurden.

Der Minister betonte noch einmal die Bedeutung der neuen "Südtangente" für die Stadt Duisburg. Die Straße binde Logport, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt, optimal an das überregionale Verkehrsnetz an und mache das Logistikgelände für Firmen dadurch noch attraktiver. Dies wiederum schaffe Arbeitsplätze. "Zum anderen werden die Menschen in den Ortslagen durch die L 473 n deutlich vom Schwerlastverkehr entlastet", so Lienenkämper.

Vier Jahrzehnte Planungsphase

Auch Oberbürgermeister Adolf Sauerland zeigte sich froh, endlich einen Haken hinter das Projekt "Südtangente" machen zu können. 17 Jahre seien zwischen den ersten Planungen der Stadt und der Fertigstellung vergangen. Laut Straßen NRW-Geschäftsführer Ralf Pagenkopf erstreckt sich die Planungsgeschichte der L 473 n gar über mehrere Jahrzehnte. Bereits in den 60er Jahren habe es erste Planungen gegeben, die Verkehrssituation in Rheinhausen zu verbessern.

Wie auch immer – an diesem Tag vergaß so mancher das nicht enden wollende Gerangel und die fortwährenden Verzögerungen bei der Fertistellung der neuen Umgehungsstraße. Aber es gab auch andere Stimmen. "Wenn all die, die heute hier sind, beim Bau mit angepackt hätten, wäre die Straße schon vor Jahren fertig gewesen", stänkerte ein Anwohner – und erntete aus der Gruppe zustimmendes Nicken.

Bezirksbürgermeisterin Katharina Gottschling mahnte trotz aller Freude über die Fertigstellung: "Wir dürfen uns darauf nicht ausruhen. Jetzt muss das neue Verkehrskonzept für Rheinhausen her, von dem wir schon so lange reden", forderte sie am Rande der Veranstaltung. Um Anwohner etwa am Mühlenberg oder an der Friedrich-Ebert-Straße wirksam vom Lkw-Verkehr zu entlasten, sei ein abgerundetes, durchdachtes Konzept notwendig. "Übereilte Einzelmaßnahmen wären jetzt völlig falsch", betonte sie.

(RP)
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