Duisburg Star-Cellist Müller-Schott in Duisburg

Duisburg · Am Dienstag traf der Star-Cellist Daniel Müller-Schott, Jahrgang 1976, aus seiner derzeit nebligen Heimatstadt München im sonnigen Duisburg ein, um hier Dienstag und Mittwoch im vierten Philharmonischen Konzert mit dem Dirigenten Muhai Tang aufzutreten und ab Freitag einen Meisterkurs am Standort Duisburg der Folkwang-Universität der Künste zu geben.

Müller-Schott freute sich, wieder hier zu sein — als er 15 Jahre jung war und den Moskauer Tschaikowski-Wettbewerb gewonnen hatte, lud ihn der damalige Duisburger Generalmusikdirektor Alexander Lazarew zu seinem ersten Konzert mit Orchester überhaupt ein. Die neue Mercatorhalle kannte er bis gestern noch nicht, im Gegensatz zu Muhai Tang: Der chinesische Dirigent ist Chefdirigent der Belgrader Philharmoniker und Erster Gastdirigent der Hamburger Symphoniker.

"Ein Königs-Stück für unser Instrument" sei das Konzert für Violoncello und Orchester von Antonín Dvorák, das heute und morgen im Philharmonischen Konzert erklingt, schwärmte Müller-Schott gestern gegenüber der Presse und betonte, darin könne man immer wieder Neues entdecken. Vor allem seit kürzlich ein neues Faksimile der Handschrift des Komponisten erschienen ist, die neben ihrem "emotionalen Gehalt" auch alternative Stellen mit "neuen Harmonien" enthalte.

Im zweiten Teil des fast populären Programms spielen die Duisburger Philharmoniker Werke von dem vor 200 Jahren geborenen Franz Liszt, nämlich die beiden Episoden aus Lenaus "Faust", deren zweite ist der berühmte Mephisto-Walzer, und die zweite Ungarische Rhapsodie. Muhai Tang kündigte an, mit dem Orchester an den manchmal scheinbar "einfachen" Stücken besonders intensiv zu feilen, damit sie ihre romantische Wirkung entfalten. Am Freitag, 2. Dezember, 15 Uhr, beginnt dann an der Düsseldorfer Straße 19 bei freiem Eintritt der zwölfte Duisburger Meisterkurs.

Daran nehmen neun Musiker teil, sechs Studierende und drei Profis, darunter Duisburgs stellvertretender philharmonischer Solocellist Fulbert Slencka. Unbedingt erwähnt werden muss noch, dass Daniel Müller-Schott am morgigen Donnerstag, 1. Dezember, 11.40 Uhr, im Rahmen des bundesweiten, von dem bekannten Pianisten Lars Vogt gegründeten und erfolgreichen Projekts "Rhapsody in school" das Landfermann-Gymnasium an der Mainstraße 10 besuchen wird. Das Schulfach Musik werde immer mehr an den Rand gedrängt, erklärte der Cellist gestern, "dabei ist es ein wesentlicher Bestandteil der Erziehung junger Menschen".

(hod)
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