Duisburg Stadtwerke fordern zügige Änderungen

Duisburg · Die Stadtwerke Duisburg begrüßen die Ergebnisse einer aktuellen Studie zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).

"Die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme ist zum Erreichen der energiepolitischen Ziele unverzichtbar", betont Technik-Vorstand Christof Schifferings. "Damit das mit der KWK verbundene Potenzial auch genutzt werden kann und KWK im Energiemarkt der Zukunft eine Chance hat, ist es jedoch notwendig, dass die Politik nach den Bundestagswahlen im September zügig Änderungen bei den energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen vornimmt."

Die beiden Heizkraftwerke der Stadtwerke Duisburg in Hochfeld und Wanheim produzieren auf Basis von KWK parallel Strom und Fernwärme. Die bei der Stromerzeugung anfallende Prozesswärme wird dabei zur Erwärmung von Wasser genutzt. Dieses wird anschließend mit einer Temperatur von bis zu 130 Grad Celsius in das Duisburger Fernwärmenetz eingespeist und kann von den angeschlossenen Haushalten zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung genutzt werden.

KWK gilt als umweltschonend, da Wärme in den Kraftwerken nicht ungenutzt verloren geht, sondern sinnvoll verwertet wird. Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung sind daher deutlich effizienter als konventionelle Anlagen und erreichen Wirkungsgrade von bis zu 90 Prozent. Das heißt, dass im Idealfall lediglich zehn Prozent der Energie des Brennstoffs bei der Verbrennung verloren gehen und der Rest vollständig in Strom und Wärme umgewandelt wird.

Ein Ergebnis der aktuellen Studie ist, dass der Einsatz von KWK bis zu 25 Prozent der für das Jahr 2050 prognostizierten gesamten Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland einsparen kann. Darüber hinaus ist in der Studie langfristig ein erhebliches Potenzial zur Strom- und Wärmeerzeugung durch KWK-Anlagen ermittelt worden. "In einem zunehmend von fluktuierenden erneuerbaren Energien geprägten System kann die KWK einen wichtigen Beitrag zu einer zukünftig sicheren und bedarfsgerechten Energieversorgung leisten. Um die stark schwankenden erneuerbaren Energien an die Stromnachfrage anzupassen, können Power-to-Heat-Anlagen neben Wärmespeichern die KWK sinnvoll ergänzen", betonen der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der AGFW, der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK.

Laut der aktuellen Studie kann der Anteil der KWK an der steuerbaren Stromerzeugung im Jahr 2050 bei rund 63 Prozent liegen; derzeit beträgt ihr Anteil rund 19 Prozent. Der Anteil von umweltschonendem Erdgas als Brennstoff in KWK-Anlagen könne von heute rund 50 Prozent auf rund 75 Prozent in 2050 steigen. Mikro- und Mini-KWK-Anlagen könnten einen Anteil von bis zu zehn Prozent am Heizungsmarkt erreichen.

(RP)
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