Duisburg Stadtmauer in bestem Licht

Duisburg · Die Grünen der BV-Mitte wollen "beleuchtete Geschichte". Mit der Sanierung der spärlichen Reste aus mittelalterlicher Zeit soll auch eine Illumination einhergehen. Antrag gemeinsam mit der CDU gestellt.

Die Bomben des Zweiten Weltkriegs schlugen tiefe Wunden in die alte Bausubstanz der Innenstadt. Und etliches, das den Krieg mehr oder weniger unbeschadet überstand, fiel dann noch dem Bauboom vor allem der 1960 / 70er Jahren zum Opfer.

Da tut es dem Auge gut, hier und da noch die Überreste der einst 2,5 Kilometer langen Stadtmauer zu entdecken. Damit auch die Kinder und Kindeskinder dieser Stadt noch auf Entdeckungstour gehen können, ist in einem ersten Bauabschnitt mit der Restaurierung begonnen worden. Die Gesamkosten werden auf 950 000 Euro beziffert, 100 000 Euro sind bereits aus dem Denkmalförderprogramm NRW geflossen.

Gisela Schnelle-Parker, zweite stellvertretende Bezirksbürgermeisterin in der BV-Mitte, und Mustafa Arslan, Fraktionssprecher der Grünen BV-Mitte, freuen sich über die Sanierung, möchten allerdings, dass in dem Zusammenhang noch ein weiterer Schritt getan wird. Sie wollen "beleuchtete Geschichte".

Mit dem Kooperationspartner CDU haben sie jetzt den Antrag auf Beleuchtung der historischen Stadtmauer gestellt. Und die Zeit drängt, wie Schnelle-Parker und Arslan in einem Gespräch mit der RP verdeutlichten: Wenn die Sanierungen laufen, sollte gleichzeitig zumindest die Infrastruktur für die Beleuchtung geschaffen werden. Doppelte Arbeit und zusätzliche Kosten könnten so vermieden werden, heißt es.

Erlebbarkeit der City

Bereits im Februar vorigen Jahres hatte der Rat das weitere Vorgehen zur Sanierung der Stadtmauer einstimmig beschlossen und die Verwaltung damit beauftragt, prüfen zu lassen, wie die Stadtmauer abends beleuchtet werden könne. Vor dem Hintergrund der inzwischen bewilligten Fördermittel für die Sanierungsmaßnahme ist nun die Ausarbeitung eines Beleuchtungskonzeptes der nächste Schritt.

Gisela Schnelle-Parker: "Wir wünschen uns ein einheitliches, ansprechendes und qualitativ hochwertiges Konzept zur Beleuchtung der alten Stadtmauerreste." Sie erinnert in diesem Zusammenhang auch an den "Foster-Masterplan" mit dem formulierten Ziel der "Erlebbarkeit" der City. Mustafa Arslan denkt noch einen Schritt weiter, an Biergärten oder kleine Konzerte an solch markanten Punkten wie beispielsweise dem Schäferturm.

Arslan blickt aber auch auf die Ausgabenseite: Die Beleuchtung sollte nach ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten installiert, Sponsoren sollten gesucht, Patenschaften angeboten werden. Der Fraktionssprecher der Grünen in der BV-Mitte gibt dazu ein Beispiel: "Sparkasse und Schäferturm liegen sich gegenüber . . ."

Nicht länger Hundetoilette

In zahlreichen Abschnitten wie etwa in den Bereichen Marienkirche oder Steinsche Gasse unterscheiden sich die Stadtmauerreste laute Arslan für den Laien nicht von einer Garten- oder Kirchenmauer "und werden leider entsprechend respektlos behandelt. Damit die Mauer nicht länger als Hundetoilette missbraucht wird, kann eine Illumination zu größerer Wertschätzung beitragen".

(RP)
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