Helios-Kinderuni Teddys in Windeln und Studenten mit Mundschutz

Duisburg · Trotz Ferien klingelte in dieser Woche in einigen Duisburger Kinderzimmern der Wecker. Denn rund 60 Schüler zwischen acht und zwölf Jahren hatten sich für die Kinder-Uni an der Helios-St.-Johannes-Klinik in Alt-Hamborn eingeschrieben. Um 9.30 Uhr starteten sie an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zunächst mit der Theorie. In kurzweiligen Vorlesungen erfuhren sie von den Professoren im Hörsaal unter anderem, wie ein Krankenhaus überhaupt funktioniert und wieso man zwischen bösen und guten Bakterien unterscheiden muss. Dr. Gabriele Schott, Chefärztin der Nephrologie, erklärte etwa, warum die menschlichen Nieren wahre Hochleistungs-Organe sind, der Oberarzt der Kinderklinik, Dr. Benjamin Berlemann, brachte den Kindern die Zuckerkrankheit Diabetes näher.

Nach den Vorträgen machten die jungen Gäste in kleineren Gruppen bei verschiedenen Exkursionen das Krankenhaus unsicher. An insgesamt vier Stationen konnten sie einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Bleibenden Eindruck hinterließ dabei vor allem der Ausflug in den sogenannten Schockraum der Notaufnahme. "Wenn der Rettungswagen mit einer schwer verletzte Person zu uns in die Klinik kommt, dann bringen wir sie hierher, um sie mit mehreren Ärzten gleichzeitig ganz genau zu untersuchen", beschreibt der leitende Arzt Dr. Darius Buchczyk den Sinn des Raumes.

Er zeigte den Kindern auch die wichtigsten Geräte, mit denen sich der Gesundheitszustand eines Notfall-Patienten schnell ermitteln lässt. Zur gleichen Zeit wurden in einem anderen Raum einige der Studenten selbst zu Lebensrettern: Sie erfuhren von Dr. Sebastian Turinsky, Oberarzt der Anästhesie, wie die Herzdruck-Massage funktioniert. An extra dafür bereitliegenden Puppen lernten sie, den richtigen Takt zu halten. "Im Notfall kommt es auch darauf an, dass ihr einen kühlen Kopf bewahrt. Denn dann zählt jede Sekunde", gab der Mediziner den Nachwuchsstudenten mit auf den Weg.

Entspannt den Überblick behalten müssen manchmal auch große Geschwister, wenn sie ihre kleinen Brüder oder Schwestern wickeln wollen. Nadia Lambrecht aus der Geburtshilfe zeigte den Kindern deshalb, wie man ein Baby richtig hält und es mit einer trockenen Windel zufrieden macht. Geübt wurde an den mitgebrachten Lieblingsteddys und Puppen der Junior-Studenten.

Im OP-Bereich hingegen hieß es zunächst: Raus aus den Straßenklamotten und rein in die OP-Kleidung inklusive Mundschutz und Haube. In einem der Operationssäle stellte sich Thorsten Buch, der in der Klinik die Abläufe im OP-Plan im Auge behält, den Fragen der Kinder. Er erklärte ihnen unter anderem, dass dank der sogenannten Schlüssellochtechnik, bei der nur ganz kleine Schnitte gemacht werden müssen, bei manchen Operationen fast gar kein Blut mehr zu sehen ist.

Am Ende des zweiten spannenden Uni-Tages überreichte "Studienkoordinator" Peter Frankenstein den Absolventen schließlich ihr Diplom. Auch Klinikgeschäftsführer Holger Raphael ließ es sich nicht nehmen, den Kindern zu ihrem Abschluss zu gratulieren: "Wer weiß, vielleicht sind unter euch ja potenzielle Nachwuchsmediziner oder Pflegekräfte." Wer die Kinder-Uni dieses Mal verpasst hat: Die nächsten Vorlesungen wird es in den Weihnachtsferien geben.

Informationen zur Anmeldung will die Klinik rechtzeitig in zwei Monaten bekannt geben.

(RP)
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