Duisburger Stadtfest Olaf Henning, Jörg Bausch und „Layla“ sorgen bei der Schlagernacht für Stimmung

Duisburg · Zwei Jahre musste das Duisburger Stadtfest wegen der Corona-Pandemie ausfallen, am Wochenende wurde wieder ausgiebig gefeiert. Besonders gut war die Stimmung am Samstag bei den Auftritten der Schlagergrößen.

 Beim Schlagerabend im Rahmen des Duisburger Stadtfests herrschte am Samstag beste Stimmung.

Beim Schlagerabend im Rahmen des Duisburger Stadtfests herrschte am Samstag beste Stimmung.

Foto: Andreas Probst

Drei Jahre haben die Schlagerfans warten müssen. Corona-bedingt musste das Duisburger Stadtfest mit dem vielseitigen Nonstop-Musikprogramm lange ausfallen, zum letzten Mal fanden sich die Musikfans im Jahr 2019 zwischen Kuhtor und dem City-Palais ein, um fröhlich Party zu machen und den Sommer zu genießen.

Im Vorfeld waren die Macher des Stadtfestes dafür kritisiert worden, dass zum wiederholten Male die gleichen Top-Acts auf der Bühne standen. Das Publikum sah das offensichtlich anders. Schon am noch recht kühlen und regnerischen Donnerstag war der Platz vor der Stadtwerke-Bühne beim Konzert von Doro Pesch, der „Queen of Metal“, bestens gefüllt.

Das war auch am Freitagabend beim Auftritt von Ray Wilson, dem Ex-Genesis-Frontman, so und am Samstag, der traditionell dem deutschen Schlager vorbehalten ist, war bei idealem Sommerwetter kaum noch Platz zwischen Forum um City-Palais.

Genaue Zuschauerangaben konnte Programmmacher Bülent Aksen nicht nennen. Der Zuschauerzuspruch zeigte allerdings, dass Aksen mit dem Festhalten am Bewährten offensichtlich richtig lag. Mit Erleichterung stellte er fest: „Es ist wieder rappelvoll, das ist doch ein wunderschönes Bild.“

 Jörg Bausch während seines gefeierten Auftritts auf der Hauptbühne des Duisburger Stadtfests.

Jörg Bausch während seines gefeierten Auftritts auf der Hauptbühne des Duisburger Stadtfests.

Foto: Andreas Probst

Für das „volle Haus“ sorgten die Publikumsmagneten Jörg Bausch und Olaf Henning, die mit ihren Partysongs im Mallorca-Style („Cowboy und Indianer“, „Die Manege ist leer“) wieder genau den Geschmack ihrer feierwütigen Fans getroffen hatten. Mit dem Ohrwurm „Wir feiern das Leben“ traf Bausch offensichtlich aber auch genau den Nerv der Besucher der Stadtfest-Partymeile.

Wohl auch den von Moderator Bülent Aksen, der mit seinem E-Scooter ständig zwischen der Mitsubishi-Bühne am Kuhtor und dem City-Palais (Stadtwerke-Bühne) unterwegs war. Er hatte schon im Verlauf der Festivaltage gespürt: „Die Menschen freuen sich, nach der langen Pandemie-Auszeit endlich wieder rauszukönnen um gemeinsam zu feiern, drei Jahre lief ja in der Hinsicht gar nichts mehr.“

Die Kritik an der Programmauswahl hat Aksen schon beschäftigt, akzeptieren wollte er die aber nicht so recht: „Gerade die ‚Main-Acts‘ haben eine super Resonanz, wie sich auch in diesem Jahr wieder zeigt. Zu Doro kommen sogar Metal-Fans aus Skandinavien und England angereist.“

Er verweist zudem darauf, dass tagsüber auf beiden Bühnen zahlreiche Künstler auftreten, die zum ersten Mal beim Stadtfest dabei sind: „Das sollte man schon alles zusammen berücksichtigen.“ Wichtig sei für ihn und Mitveranstalter Duisburg Kontor, dass beim Stadtfest dank der Sponsoren große Konzerte zum Nulltarif angeboten werden: „Manche Besucher könnten sich die Eintrittspreise sonst gar nicht leisten.“

Der Aufreger der Saison, der Partysong „Layla“, der wegen sexistischer Textpassagen auf einigen Volksfesten (Düsseldorf, Würzburg, Cranger Kirmes) nicht gespielt wird, war in Duisburg kein großes Thema. Als DJ Domic zwischen den Auftritten von Jörg Bausch und Olaf Henning den umstrittenen Titel auflegte, war das textsichere Publikum als tausendköpfiger Chor lautstark dabei. Kein Wunder, hatte der aktuelle „Ballermann“-Sommerhit der Interpreten DJ Robin und Schürze in kürzester Zeit Platz eins der deutschen Single Charts erreicht, auch wenn der einfältige Text nicht gerade ein Meisterwerk feinfühliger Poesie ist.

Hauptsponsor Ralf Pape versteht die Aufregung nicht: „Die Leute haben ihren Spaß, der Song ist doch harmlos, bestimmt nicht frauenfeindlich, was manche Rapper mit ihren Texten anbieten, ist da schon ein ganz anderes Kaliber.“ Ergänzend fügte er an: „Mit der ganzen Diskussion macht man doch nur zusätzlich Reklame für das Lied.“

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