Vom hässlichen Entlein zur Stadt von Welt

Industriegestank, Schimmi-Town, grau, heruntergekommen, abgehängt wer mit solchen Vorurteilen in die Stadt kommt, wird bitter enttäuscht. Duisburg hat nach den Stahlkrisen in den 80ern seinen Strukturwandel sichtbar begonnen. Auch wenn mit ThyssenKrupp und Mittal die Welt-Stahl-Führer in der Rhein-Ruhr-Stadt produzieren, hat sich Duisburg neu aufgestellt.

 Duisburg schnitt sehr schlecht ab — landete auf dem 78. Platz.

Duisburg schnitt sehr schlecht ab — landete auf dem 78. Platz.

Foto: Stadt Duisburg

Zum Beispiel auf dem ehemaligen Krupp-Gelände in Rheinhausen. Logport I ist für die Logistikbranche eine erste Adresse. Hier offenbart sich die erfolgreiche Zusammenarbeit des Duisburger Hafens mit den Seehäfen in Rotterdam und Antwerpen. Waren für ganz Europa werden von den Küstenstädten ins Binnenland transportiert, in Duisburg umgepackt und umsortiert und dann zu den Kunden gebracht, die ebenso in Spanien sitzen wie in Rumänien oder Russland. Logport I ist so begehrt, dass die Duisburg Hafengesellschaft Duisport gerade erst auf dem gegenüberliegenden Rheinufer mit Logport II die kleine Schwester entwickelt.

Ein bisschen von der großen Bedeutung des Duisburger Hafens lässt sich bei den Hafenrundfahrten erahnen, die von Ostern bis in den Herbst angeboten werden. Zum Beispiel im Innenhafen. Noch vor 20 Jahren wurde hier, in der Kornkammer des Ruhrgebietes, in Lagern, Silos und Mühlenbetrieben geschwitzt. Heute sitzen in den Industriegebäuden Krankenkassen, Architekturbüros, große Reiseanbieter oder auch ein Museum. Es wird also weiterhin dort gearbeitet, dank einer abwechslungsreichen und reichhaltigen Gastronomieszene und einer hochwertigen Wohnbebauung aber auch vorzüglich gefeiert und gelebt.

(ser)
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