Merkez-Moschee in Duisburg Stadt fordert neues Konzept

Duisburg · Auf die Stadt wird viel Überzeugungsarbeit zukommen. Schon jetzt hat die Gemeinde an der Merkez-Moschee nur zähneknirschend der Aufforderung der Ordnungsbehörden zugestimmt, den kleinen Basar auf dem Moschee-Gelände an zwei Abenden zu schließen.

Der Erfolg dieser kurzfristigen Lösung gibt Polizei und Ordnungsamt allerdings Recht: Die teilweise chaotischen Zustände, als sich am 26. und 27. Juli über 5000 Menschen auf dem Grundstück drängten, blieben am Abschlusswochenende des Gemeindefestes aus. Das Fest am Wochenende hatte den Charakter eines fröhlichen Familientreffens. Schon klingen aus dem Duisburger Rathaus Überlegungen an, den Basar künftig komplett vom Gemeindefest zu trennen.

"Die Problematik ist ja nicht neu. Auch in den Vorjahren gab es Schwierigkeiten mit dem Durchgangsverkehr und der Enge an der Moschee. Deshalb hat die Stadt im Vorfeld des Gemeindefestes mit den Verantwortlichen gesprochen. Die Situation, wie sie jetzt zwischenzeitlich entstanden ist, können wir natürlich nicht akzeptieren", sagt Stadtsprecherin Anja Huntgeburth. Man wolle sich nun im Nachgang des Festes noch einmal mit dem Gemeindevorstand und der angeschlossenen Ditib-Begegnungsstätte zusammensetzen, um ein tragbares Konzept zu erarbeiten.

Die Erfahrungen des vergangenen Wochenendes haben jedenfalls gezeigt, dass der geschlossene Basar spürbar für Entlastung sorgte. Zwar kamen erneut bis zu 3000 Menschen, um gemeinsam das Fastenbrechen im muslimischen Ramadan zu feiern, doch Polizei und Ordnungsamt hatten eine ruhige Nacht.

Anders am 26. und 27. Juli, als die Ordnungsbehörden Angst vor einer Massenpanik auf dem völlig überfüllten Gelände hatten. Ein Sicherheitskonzept existiert nicht, das Gelände ist für 1000 Besucher ausgelegt. Im Polizeibericht aus der Vorwoche heißt es allerdings: "Es bleibt festzuhalten, dass bei unkontrollierten Menschenbewegungen — im schlimmsten Fall einer Panik — auf dem Veranstaltungsgelände oder in der Moschee katastrophale Folgen unausweichlich sind."

Der Gemeindevorstand ist anderer Meinung: "Auch in den vergangenen Jahren ist nichts passiert. Die Aufregung ist übertrieben", sagt Yüksel Aydemir, der stellvertretende Vorsitzende. Weil der Fastenmonat Ramadan über das mehrwöchige Gemeindefest auch eine Einnahmequelle der Moschee ist, dürfte ein Ende des Basars langfristig nicht auf viel Gegenliebe stoßen.

(RP)
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