Duisburg Stadt fehlen Notarzt- und Rettungswagen

Duisburg · Um für Notfälle gerüstet zu sein, braucht die Stadt einen zusätzlichen Notarztwagen und sechs weitere Rettungswagen. Das ergibt sich aus dem Rettungsbedarfsplan, mit dem sich jetzt der Sozialausschuss befasst.

Am Homberger St.-Johannes-Stift soll ein fünfter städtischer Notarztwagen stationiert werden. Das ist notwendig, um die notärztliche Versorgung in Duisburg zu gewährleisten. Denn die Einsatzzahlen im Rettungsdienst sind seit der Erstellung des vorigen Rettungsdienstbedarfsplans aus dem Jahr 2006 stark gestiegen. Ein neuer Notarztwagen erfordert auch einen einsatzbereiten Notarzt – rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Die erforderlichen Ärzte soll das Krankenhaus stellen, die entstehenden Personalkosten werden erstattet. Für die Funktion des Leitenden Notarztes sind Honorarkräfte erforderlich. Sie unterstützen tagsüber den Ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes und sind ansonsten über eine Rufbereitschaft verfügbar. Dazu müssen mit den Ärzten entsprechende Verträge abgeschlossen werden.

Die Feuerwehr muss darüber hinaus entsprechende Stellen für Rettungsassistenten einrichten. Um eine funktionierende flächendeckende Notarztversorgung im Stadtgebiet aufrecht zu erhalten, muss ein Notarzt innerhalb von zwölf Minuten jeden Einsatzort erreichen. Dies muss in mindestens 90 Prozent aller Fälle verwirklicht werden.

Für die Notfallrettung mit Rettungswagen gilt eine Acht-Minuten-Frist. In mindestens 90 Prozent muss der erste Rettungswagen dann zur Stelle sein. "Dieses Schutzziel wurde häufig nicht eingehalten", heißt es in einer Vorlage für den Sozialausschuss. Um dies künftig zu gewährleisten, ist für jeden der sechs Wachbereiche in Duisburg ein zusätzlicher Rettungswagen erforderlich, der rund um die Uhr vorgehalten werden muss. Zudem wird die Verteilung der Rettungsdienst-Standorte im Stadtgebiet überarbeitet. Die neuen Rettungswagen sollen hauptsächlich an den Krankenhäusern stationiert werden. Durch den geplanten Neubau der Feuer- und Rettungswache an der Mercatorstraße kann ein Rettungswagen von der Friedenstraße in Hochfeld an den neuen Standort verlegt werden. Von den sechs neuen Rettungswagen sollen vier ausgeschrieben und zwei mit Personal der Feuerwehr besetzt werden. Entsprechende Stellen müssten eingerichtet und besetzt werden.

Das ist mit Kosten verbunden. Insgesamt schlagen die Änderungen durch den neuen Rettungsdienstbedarfsplan in diesem Jahr mit rund 2,8 Millionen Euro und in den Folgejahren mit rund 5,8 Millionen im Jahr 2015 bis zu knapp sechs Millionen Euro im Jahr 2018 zu Buche. Die zusätzlichen Personalkosten steigen von rund 1,1 Millionen Euro in diesem Jahr bis auf etwa 2,5 Millionen Euro in den folgenden Jahren.

Größter Einzelposten ist die Einbindung von Hilfsorganisationen, die für 2014 mit knapp 1,6 Millionen Euro veranschlagt wurden. Sie liegen in den Folgejahren bei rund 3,2 Millionen Euro. Die zusätzlichen Kosten sollen den städtischen Haushalt aber nicht belasten. Sie sollen zu 100 Prozent über Gebührenverhandlungen mit den Krankenkassen kompensiert werden.

Die Notarzteinsätze in Duisburg sind von jährlich 10 000 im Jahr 2006 auf insgesamt etwa 13 200 im Jahr 2012 gestiegen. Auch die Einsätze der Rettungswagen sind von 35 500 um weitere 12 000 gestiegen, bei den Krankentransporten ergab sich ebenfalls ein Anstieg von 16 700 auf 25 400. Diesen Entwicklungen wurde in den vergangenen Jahren offenbar weder beim Personal noch bei der technischen Infrastruktur entsprochen.

(RP)
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