Weißer Riese Anwohner machen sich vor Sprengung Sorgen um Staub

Hochheide · Die Stadt und die Abbruchunternehmen haben die Anwohner über die Maßnahmen im Zuge der Sprengung des Weißen Riesen am 24. März informiert. Die zu erwartende Staubwolke macht den Bürgern die meisten Sorgen.

 Die Vorbereitungen sind bereits seit einigen Wochen in vollem Gange. Das Gebäude muss vor der Sprengung geschwächt werden.  Foto: Reichwein

Die Vorbereitungen sind bereits seit einigen Wochen in vollem Gange. Das Gebäude muss vor der Sprengung geschwächt werden. Foto: Reichwein

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Am 24. März steht den Duisburger Behörden in Hochheide ein Einsatz der Superlative bevor. Rund 600 Einsatzkräfte von Polizei, Ordnungsamt und Feuerwehr werden im Zuge der Sprengung des sogenannten Weißen Riesen an der Friedrich-Ebert-Straße ab circa 5 Uhr morgens im Einsatz sein. Am Dienstagabend informierten die Behörden und die zuständigen Abbruchunternehmen die Anwohner in der Glückauf-Halle über die zu treffenden Maßnahmen.

Zunächst ging es in der Versammlung um grundsätzliche Maßnahmen wie die Schaffung und die Durchsetzung der Evakuierungs- und der Sicherheitszone (die RP berichtete). Die Behörden werden am Sprengtag bereits um 5 Uhr morgens damit beginnen, die ausgewiesenen Bereiche abzusperren. Laut Feuerwehrchef Oliver Tittmann wird die Polizei in den betroffenen Bereichen auf Streife gehen und überwachen, ob sich die Anwohner an die Vorgaben der Stadt halten. Bis spätestens 8 Uhr morgens müssen die Anwohner in der Evakuierungszone ihre Häuser geräumt haben. Ab diesem Zeitpunkt gilt für den gesamten Bereich auch ein Aufenthaltsverbot im Freien. Das Aufenthaltsverbot gilt grundsätzlich ebenfalls ab 8 Uhr für den Bereich der Sicherheitszone. Dort wird den Anwohnern allerdings bis 10 Uhr morgens eine Übergangsfrist eingeräumt, in der sich Berechtigte noch auf den Straßen bewegen dürfen. Berechtigt sind laut Ordnungsamt Anwohner, die ihren Wohnort den Behörden an den Grenzen der Sicherheitszone nachweisen müssen. Außerdem können wichtige Dienstleister wie Pflegedienste zu den Berechtigten gehören.

Was bisher noch nicht bekannt war, ist, dass es von Evakuierungs- und Sicherheitszone abgesehen, einen weiteren Sperring geben wird. In einem großen Ring rund um die Hochheider Innenstadt (zum Teil auch auf Moerser Stadtgebiet) werden Verkehrssperren vorbereitet. Ob und wann diese greifen, wollen die Behörden unter anderem vom Besucherandrang abhängig machen.

Auch zur Sprengung selbst gab es am Dienstagabend weitere Details. Die eigentliche Detonation ist für 12 Uhr mittags vorgesehen. Das zuständige Abbruchunternehmen aus Thüringen wird dafür rund 200 Kiloramm Sprengstoff auf rund 1400 Bohrlöcher im Gebäude verteilen. Die Feuerwehr wird vor der Sprengung einen sogenannten Hydroschild um das Gebäude aufbauen. „Dafür werden wir mit Wasserwerfern Wasser in die Luft bringen“, sagt Feuerwehrchef Oliver Tittmann. „Damit wollen wir die Ausbreitung der Staubwolke so weit wie möglich eindämmen.“ Zum Vergleich: Bei der Sprengung eines Gebäudes ähnlicher Größenordnung in Marl vor einigen Jahren flossen dabei rund 30.000 Liter Wasser durch die Rohre der Einsatzkräfte – pro Minute.

Doch auch wenn der Riese dann gefallen ist, werden die Anwohner zunächst noch nicht wieder zurück in ihre Häuser kommen. „Wir rechnen nach der Detotation mit einer Zeit von ein bis zwei Stunden“, sagt Sprengmeister Martin Hopfe. „In dieser Zeit müssen wir überprüfen, ob der gesamte Sprengstoff explodiert ist, und so sicherstellen, dass keine Gefahr mehr besteht.“ Die Entwarnung soll dann mit dem einminütigen Entwarn-Signal über die Sirenen-Anlage der Stadt erfolgen.

In der abschließenden Fragerunde mit den Anwohnern ging es im Wesentlichen um die zu erwartende Ausbreitung der Staubwolke. „Wie die sich darstellen wird, ist zu einem großen Teil von der Wetterlage abhängig“, sagt Marc Sommer vom Abbruchunternehmen rebuild. „Wenn es regnet, wird es eine geringere Ausbreitung geben als bei trockener Wetterlage.“

Die Stadt wies vor dem Hintergrund auf eine Reihe von Maßnahmen hin, die Anwohner zu ergreifen haben, um sich vor den Auswirkungen des Staubs zu schützen. So an Fenstern und Balkontüren Rolladen vorhanden sind, haben die Anwohner sie zum Beispiel herunterzulassen. Außerdem sind Türen und Fenster zu schließen, Klimaanlagen abzuschalten und Autos in Garagen unterzubringen. Die Stadt weist darauf hin, dass sie durch Bekanntgabe dieser Informationen nun aus der Haftung für Schäden ist, die durch Missachtung dieser Vorgaben entstehen.

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