Duisburg Sportvereine fürchten Hallenschließung

Duisburg · Die Schule In den Haesen wird auslaufen. Die Vereine, die die Sporthalle nutzen, fürchten, dass damit die Trainingsmöglichkeit wegfällt.

 Die Sportvereine, die in der Halle der Hauptschule In den Haesen trainieren, fürchten, dass mit dem Auslaufen der Schule die Halle geschlossen wird.

Die Sportvereine, die in der Halle der Hauptschule In den Haesen trainieren, fürchten, dass mit dem Auslaufen der Schule die Halle geschlossen wird.

Foto: christoph reichwein

Die Hauptschule In den Haesen wird nach Ende des laufenden Schuljahres auslaufen. Die Halle der Schule wird derzeit von mehreren Vereinen für verschiedene Sportangebote genutzt. Sie fürchten nun, dass mit der Schließung der Hauptschule auch die Trainingsmöglichkeit wegfallen wird.

Dieter Winnig, Vorstandsmitglied im Stadtsportbund Duisburg, übernahm vor kurzer Zeit die Leitung der Fachschaft Behinderten- und Rehasport. Um sich in sein neues Aufgabenfeld einzuarbeiten, unternahm er eine Tour zu den Vereinen und stellte dabei fest, dass Duisburg Sport die Vereine nicht über den möglichen Wegfall der Hallennutzung informiert hat.

Winnig wandte sich umgehend an die Stadt und erhielt eine schriftliche Antwort von Lothar Schröder, Fachbereichsleiter bei Duisburg Sport. "Die Situation stellt sich gegenwärtig so dar, dass es akuten Gesprächsbedarf innerhalb der Verwaltung zur Zukunft der Sporthalle in den Haesen gibt", teilte er mit. Nach Einstellung des Schulsports habe Duisburg Sport als alleiniger Nutzer die vollen Kosten bei weiterer Nutzung zu tragen. "Diese Regelung ist auf Dauer von Duisburg Sport nicht zu finanzieren", teilte Schröder mit.

"Man muss sich mit den Vereinen auseinandersetzen", so Dieter Winnig, "doch nach meinem Bauchgefühl ist es zu spät. In zwei Monaten sind Sommerferien und danach ist Schluss". Dass Duisburg Sport das Gespräch mit den Vereinen rechtzeitig sucht, "das hätte ich vorausgesetzt", so Winnig. Besonders betroffen von der Schließung sei die Behinderten- und Breitensport-Gemeinschaft (BRBSG) Homberg, da der Verein bislang für alle seine sportlichen Aktivitäten die Halle In den Haesen nutzt.

"Das Problem ist, dass die Zeit für den Verein läuft. Die Mitglieder wissen nicht, wo sie nach dem Sommer Sport machen können", kritisiert Winnig. Die Verwaltung habe den Sachverhalt stets intern hin- und hergeschoben. "Das ist nicht zu verstehen", so das langjährige Vorstandsmitglied des Stadtsportbundes. Neben der BRBSG sind auch der Tischtennisclub Homberg, die Volleyball-Abteilung des TuS Baerl, der MSV Duisburg mit seinem Zumba-Tanzangebot sowie der Homberger Turnverein mit seinem Kinderturnen von einer Schließung der Halle betroffen. Heidrun Böddecker betreut die Kindergruppe derzeit einmal wöchentlich am Nachmittag. Die Nutzungsmöglichkeit für Vereine vom Weggang des Schulsports abhängig zu machen, hält sie für "eine Schweinerei". "Zu sagen, es rentiert sich nicht, weil die Schule da nicht mehr drin ist, ist nicht zu verstehen", sagt sie. Immerhin seien es die Schüler gewesen, die die aus dem Konjunkturpaket finanzierte Sanierung der Dämmung der Sporthalle schnell wieder zerstört hätten. Außerdem seien viele Geräte beinahe unbrauchbar. "Da das Konjunkturpaket noch bis 2015 läuft, muss auch die Halle bis mindestens zu diesem Zeitpunkt offen bleiben", so Böddecker. Wie schwierig es ist, andere Trainingsmöglichkeiten in der Umgebung zu finden, merkte sie schon selbst. "Vor zwei Jahren wollte ich in eine andere Halle gehen, aber die waren alle besetzt", so die Erzieherin.

"Wir haben mehrere Hallen angemietet. Wenn dann eine wegfällt, ist das Gedränge natürlich immer groß. Wenn das so Knall auf Fall kommt, ist das immer ärgerlich", so Hans-Peter Arntz, Abteilungsleiter des Homberger TV.

(RP)
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