Volleyball Zurück in die Vergangenheit

Freddy Gies steht mit den Volleyballern des Rumelner TV ganz oben in der Regionalliga. Schon früher lehrte er einem Großteil des aktuellen RTV-Kaders die ersten Schritte in der Halle.

 Russian and Bulgarian players reach for the ball during a World League Final Round 2007 volleyball match between Bulga

Russian and Bulgarian players reach for the ball during a World League Final Round 2007 volleyball match between Bulga

Foto: AP, AP

Für Alfred "Freddy" Gies, den Coach des Rumelner TV, müssen die aktuellen Tage wie eine Reise in die Vergangenheit sein. Seine Schützlinge, die in dieser Saison Spiel für Spiel in der Volleyball-Regionalliga für Furore sorgen, sind überwiegend Eigengewächse aus dem Rumelner Jugendbereich und damit gleichzeitig ein Verdienst seiner eigenen Trainerarbeit.

Seit Anfang der 80'er steht Freddy Gies an der Seitenlinie der Rumelner und durchlief dabei zahlreiche Jugend- und Herrenteams. Besonders in Erinnerung ist ihm dabei vor allem die "goldene Zeit" der Rumelner Volleyball-Jugend geblieben. Die begann 1996 und gipfelte in den Jugendmeisterschaften 2002 und 2005. Viel Geduld und Arbeit verlangte dem 60-Jährigem dabei oft auch die Tatsache ab, dass sein Sohn unter seiner Aufsicht in der Rumelner Jugend mitmischte. "Natürlich war das nicht immer leicht. Aber im Endeffekt haben wir das Ganze gemeistert", so der Coach.

Als Co-Trainer in Moers

Zwischendurch ging es für Gies, der in diesem Februar seinen 61. Geburtstag feiert, noch höher hinaus. 2004 und 2005 verhalf Gies als Co-Trainer der Bundesligamannschaft des Moerser SC zu weiteren Erfolgen. "Das war eine ganz besondere Erfahrung für mich. In der Bundesliga weht schon ein ganz anderer Wind", erinnert sich der Erfolgstrainer zurück. Damals assistierte Gies dem international erfahrenen Coach Igor Arbutina. Noch heute pflegen die beide den Kontakt zueinander. "Von ihm habe ich damals sicher eine Menge gelernt", blickt Gies auf die zweijährige Zusammenarbeit zurück. Im Gedächtnis ist ihm aus der Bundesligazeit vor allem eins geblieben: "Damals das Pokalfinale vor mehr als 11.000 Zuschauern. Sowas erlebt man nicht alle Tage".

Die Familie hinter sich

Schnell aber suchte der Trainer, der früher selbst auf dem Volleyballplatz um Punkte kämpfte, den Weg zurück zu dem Verein, der Großteile seines Lebens mitbestimmt hat. "Der Sport hat immer schon einen großen Teil meiner Zeit eingenommen. Das hinterlässt zu Hause natürlich auch Spuren. Aber meine Familie hat immer hinter mir gestanden. Nicht zuletzt, weil mein Sohn Oliver selbst den Weg zum Volleyball fand", beschreibt der Trainer seinen vom Sport gekennzeichneten Alltag.

Wenn es um die Lorbeeren seiner Arbeit geht, dann setzt er gemeinsam mit dem Rumelner Volleyballern auf ein ganz bestimmtes Konzept. "Erfolg kann man nicht von der einen auf die andere Sekunde erzwingen. Es muss langfristige Jugendarbeit betrieben werden. Über mehrere Jahre zahlt sich diese dann aus", so Gies. Wohl war — die Ergebnisse geben und gaben ihm auch schon in der Vergangenheit immer wieder Recht. Zwölf Teilnahmen am Finale der Westdeutschen Jugendmeisterschaft mit dem RTV sprechen eine klare Sprache.

In der aktuellen Regionalliga-Saison hat das Rumelner Herren-Team, das sich größtenteils noch aus der gemeinsamen Jugend beim RTV zusammen setzt, in der Regionalliga noch keine Niederlage zu verzeichnen und belegt mit Abstand den Spitzenplatz der Liga. "Es ist klar, dass wir mittlerweile mit dem Aufstieg spekulieren, alles andere wäre nicht normal. Allerdings wissen wir auch, dass noch viel passieren kann bis zum letzten Spieltag", blickt Gies in die Zukunft.

Für den Fall eines Aufstiegs in die zweite Liga sieht Freddy Gies sein Team trotz der geringen finanziellen Mittel gut gerüstet: "Unsere Waffe ist es, dass keiner im Team für Geld spielt. Hier läuft alles über Leidenschaft. Das ist nicht zu bezahlen".

(RP)
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