Wassersport Zirotzkis letzter großer Auftritt
Wassersport · Der 36-jährige Kanupolo-Spieler startet ab heute mit dem Nationalteam bei der Weltmeisterschaft in Polen. Bei den Titelkämpfen trägt der Duisburger zum letzten Mal das Nationaltrikot und möchte auch gewinnen.
Björn Zirotzki hat in seiner Karriere als Kanupolo-Spieler allerhand erlebt. Der 36-Jährige kann auf eine sportliche Vergangenheit zurückblicken, in der er seit knapp zwei Jahrzehnten zu Deutschlands Besten gehört. Im Jahr 1995 debütierte Zirotzki, der im Ligaalltag für den 1. Meidericher Kanuclub auf Punktejagd geht, bei den Europameisterschaften in Italien im Dress der Deutschen Nationalmannschaft. Seitdem folgten im Jahrestakt weitere Teilnahmen an internationalen Großereignissen im Kanupolo. "Einzig nach der ersten EM musste ich zwei Jahre Pause einlegen. Die waren meiner beruflichen Ausbildung verschuldet", erklärt Zirotzki.
Mittlerweile ist der 36-Jährige mehrfacher Europameister. Bei Weltmeisterschaften belegte er die Podestplätze zahlreiche zweite und dritte Ränge. Eine Trophäe fehlt allerdings in seiner Sammlung: der Weltmeistertitel. Und genau diesen peilt Zirotzki in dieser Woche gemeinsam mit der Nationalmannschaft im polnischen Poznan an. Zirotzki, der mittlerweile als Spielertrainer Deutschlands fungiert, hat den WM-Titel fest im Blick: "Unser großes Ziel ist es, Weltmeister zu werden. Es ist fast das Einzige, was noch übrig bleibt. Das wäre zur Vollendung natürlich super."
Fragezeichen beim Traineramt
Nach drei Vizetiteln bei den zurückliegnden Europa- und Weltmeisterschaften hat Zirotzki in diesem Sommer einen ganz besonderen Motivationsfaktor: Die Weltmeisterschaften in Polen werden seine letzten sein. Danach ist endgültig Schluss. Zumindest als Spieler im Nationaltrikot. Ob er weiterhin das Traineramt ausfüllen wird, lässt der 36-Jährige noch offen. "Das hängt von unserem Abschneiden ab. Um sich für die nächsten World Games zu qualifizieren, muss Deutschland mindestens Fünfter werden. Sollten wir das nicht schaffen, dann werde ich das Traineramt niederlegen", spricht Zirotzki klare Worte, wenngleich auch er weiß, dass die Gefahr eines enttäuschenden Abschneidens allgegenwärtig ist: "Die Weltspitze liegt sehr eng beieinander. Das ist genau wie im Fußball. Ruckzuck und man fliegt im K.o.-Spiel gegen Italien raus. Und dann kehrt man als Achter zurück nach Hause."
Dieses Szenario soll in Poznan vermieden werden. Auch wenn Zirotzki nicht Deutschland, sondern Frankreich als den Topfavoriten auf den Titel sieht, soll sein letzter großer Auftritt auf internationalem Boden erfolgreich enden. Deutschland möchte Frankreich den Titel streitig machen.
Heute beginnt für Zirotzki und sein Team das Turnier. Wenn alles gut läuft, ist die Mannschaft auch am Sonntag noch in den Endspielen aktiv vertreten.
Die Reise nach Polen trat Zirotzki übrigens in Begleitung an. Bei der Parallel stattfindenden U21-WM gehen seine beiden Meidericher Teamkollegen Marco Hoppstock und Mario Küppers an den Start. "Auch sie fahren nach Polen um zu gewinnen. Das sind ihre Worte. Für mich ist es beim Training wirklich gut, dass die beiden auch dabei sind. Dann bin ich nicht der Einzige, der hier nach der Bundesligasaison noch jeden Tag auf dem Wasser ist", so Zirotzki.