MSV Duisburg "Zebras" erkämpfen einen Punkt

Dank einer beherzten Defensiv-Arbeit luchst die Mannschaft von Rudi Bommer den heimstarken Mainzern ein 0:0 ab. Marcel Herzog überzeugt erneut und erschwert dem Trainer die Entscheidung in der Torwart-Frage.

MSV Duisburg - Ingolstadt 6:1
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Marcel Herzog hatte nach dem Spiel als einer der wenigen Duisburger ein Lächeln auf den Lippen. Während seine Teamkameraden nach dem 0:0-Unentschieden abgekämpft den Rasen verließen, gab Herzog bereits fleißig Interviews.

Der 28-Jährige war gestern ein gefragter Mann, weil er wieder einmal glänzend hielt und seinem Team mit zwei guten Paraden einen Punkt gegen heimstarke Mainzer gesichert hatte. Auf Euphoriebekundungen wartet man beim Torhüter allerdings vergebens. "Ach, ich bin froh, dass ich meinem Team helfen konnte", sagte Herzog. "Mir war vor der Partie schon klar, dass ich wohl den ein oder anderen Ball halten muss, wenn wir in Mainz etwas Zählbares holen wollen."

Kaum Chancen zugelassen

Und tatsächlich tauchte ein Rheinhesse besonders häufig vor seinem Kasten auf. Felix Borja scheiterte zwei Mal freistehend am nahezu fehlerfreien Keeper. Beide Male (38. und 65. Minute) wurde der Stürmer per Flanke bedient und hätte seine Mannschaft mit dem Kopf in Führung bringen können. Doch Herzog erwies sich auch in seinem sechsten Spiel, das er für den verletzten Tom Starke bestreitete, als sicherer Rückhalt.

Im Übrigen ebenso wie seine Vorderleute, insbesondere die beiden Innenverteidiger Björn Schlicke und Markus Brzenska, die kaum Chancen des Gegners zuließen. "Viel besser kann man gegen Mainz nicht spielen", sagte Trainer Rudi Bommer. "Unsere Defensivleistung war hervorragend. Damit meine ich die gesamte Mannschaft, die 90 Minuten lang dafür gekämpft hat, kein Gegentor zu bekommen."

Dass es schließlich 75 Minuten dauerte, bis die bis dahin spielerisch arme Partie an Fahrt aufnahm, sei der taktischen Spielweise beider Teams geschuldet gewesen. "Das war ein gutes Spitzenspiel, weil beide Mannschaften kompakt in der Deckung gestanden haben.

Das war für die Zuschauer bestimmt nicht immer schön. Wir haben viel "klein-klein" gespielt und dadurch sind uns auch Fehler unterlaufen. Mit Toren wäre das ein richtig schönes Fußballspiel gewesen." Doch dafür waren die Angriffsbemühungen nicht zwingend genug. Insbesondere die des MSV. Denn im ersten Durchgang hatte Duisburg keine einzige echte Torchance. In Halbzeit zwei sorgte lediglich Cedrick Makiadi in der 84. Minute mit seinem Schuss für Gefahr vor dem Mainzer Tor. Die Einwechslungen von Salou und Ede fruchteten derweil nicht.

Ein bisschen wie Eishockey

Dafür hätte Florian Heller gleich drei Mal für einen späten Mainzer Sieg sorgen können. Zudem blieb den Hausherren ein Elfmeter ("Man kann ihn geben", Ivo Grlic) verwehrt. Grlic bekam den Ball nach einer Flanke an den Arm. "In der Schlussphase war das ein bisschen wie beim Eishockey", sagte Herzog. "Die Angriffe gingen ständig hin und her. Aber ein bisschen Glück gehört eben auch dazu."

Im Fall des MSV war dies das Glück des Tüchtigen. Zumindest was die kämpferische Einstellung angeht. Denn die Zebras sind als Tabellenvierter nur vier Punkte vom direkten Aufstiegsplatz entfernt. "Unterm Strich geht das Unentschieden also in Ordnung", sagte Grlic. "Nicht viele hätten uns zugetraut, dass wir überhaupt einen Punkt holen. Wenn wir gegen St. Pauli am Mittwoch nachlegen können, war der Punkt ein Bigpoint."

Auch Marcel Herzog beharrte darauf, das Positive mit in das Spiel gegen St. Pauli zu nehmen. Sagte es und ging mit einem Schmunzeln — wohlwissend, dass er Rudi Bommer die Entscheidung in der Torhüter-Frage noch schwerer gemacht hat.

(RP)
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