Fußball Wenn die Türsteher nicht aufpassen

Fussball · Die Zebras führten zwischenzeitlich die Tabelle der 3. Liga an. Nach dem 1:1 gegen den VfB Stuttgart II ärgert sich Trainer Lettieri weniger über die Statistik, sondern mehr über einen Abwehrfehler, der zum Ausgleichstreffer der Gäste führte.

 Zwischenzeitlich hoch geflogen, am Ende der 90 Minuten auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet: Dennis Grote & Co. waren am Samstag im Spiel gegen den VfB Stuttgart II 30 Spielminuten lang sogar Tabellenführer in der 3. Liga.

Zwischenzeitlich hoch geflogen, am Ende der 90 Minuten auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet: Dennis Grote & Co. waren am Samstag im Spiel gegen den VfB Stuttgart II 30 Spielminuten lang sogar Tabellenführer in der 3. Liga.

Foto: MILBRET, Udo

30 Minuten, die Halbzeitpause hinzugerechnet sogar 45 Minuten, war die Welt für die Anhänger des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg perfekt. Von der 34. bis zur 64. Minuten waren die Zebras am Samstag Spitzenreiter. Doch am Ende stand gegen die U 23 des VfB Stuttgart nur ein 1:1 (1:0)-Remis und der Fall auf den fünften Tabellenplatz.

 Es fing für den MSV in der Heimpartie gegen die Schwaben gut an: Steffen Bohl freut sich über seinen Treffer.

Es fing für den MSV in der Heimpartie gegen die Schwaben gut an: Steffen Bohl freut sich über seinen Treffer.

Foto: (2) Milbret

Trainer Gino Lettieri war nach dem Spiel angefressen. Nicht, weil er sich die Tabelle übers Bett hängen wollte - die interessiert den Mann nach eigenem Bekunden derzeit ja ohnehin nicht - sondern, weil sein Team den Sieg durch einen kapitalen Fehler der ansonsten sicheren Abwehrreihe noch aus der Hand gab. "Da ging eine Riesentür auf. Ich weiß gar nicht, wie das entstanden ist", kommentierte VfB-Trainer Jürgen Kramny die Situation aus der 64. Minute mit einer Mischung aus diebischer Freude und Verwunderung. Gino Lettieri wunderte sich auch: "Die Riesentür muss ich mir auch noch mal anschauen."

Branimir Bajic und Enis Hajri, die in der verhängnisvollen Szene im Mittelfeld beim Stuttgarter Konter als humorlose Türsteher hätten tätig sein müssen, fungierten aber als Türöffner. Marco Grüttner bedankte sich für so viel Gastfreundschaft und schickte mit einem langen Pass Jerome Kiesewetter auf die Reise. Linksverteidiger Kevin Wolze stand zu weit weg, und Kiesewetter tunnelte bei seinem Treffer zum 1:1 auch noch MSV-Keeper Michael Ratajczak. Da kam sehr viel zusammen. Enis Hajri war bedient: "Wie der Ball beim 1:1 durchgekommen ist, habe ich nicht gesehen." Hätte er mal besser hingeschaut. So reichte Steffen Bohls Kopfballtor nach einem Wolze-Freistoß in der 34. Minute nicht zum Sieg und zum Sprung an die Spitze der Konkurrenz.

"Wir müssen noch viel lernen", stellte Lettieri frustriert fest. Der Coach hatte - auch ausgelöst durch den verletzungsbedingten Ausfall von Zlatko Janjic - bei seiner Aufstellung an vielen Schrauben gedreht. Im Angriff war die Doppelspitze Onuegbu/Scheidhauer zum ersten Mal von Beginn an im Einsatz. Michael Gardawski musste auf die Bank, Innenverteidiger Thomas Meißner auch.

(RP)
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