Wasserball Wasserball: Heimspiel im Nationaltrikot

Duisburg · Sechs Akteure des Deutschen Wasserball-Meisters ASC Duisburg gehören zum vorläufigen Kader für die Weltmeisterschaft (22. Juli bis 3. August) in Barcelona. Morgen ist Australien zu Gast im ASCD-Vereinsbad.

Erfolg macht sexy. Und das Fernsehen neugierig. Fünf Minuten Sendezeit räumte die WDR Lokalzeit den Wasserballern des Amateur SC Duisburg am Dienstagabend ein. Während die A-Jugend im Hintergrund ein Trainingsspielchen absolvierte, plauderten Nachwuchsspieler Nils Illinger, Jugendtrainer Marek Debski sowie die Nationalspieler Julian Real und Moritz Schenkel während der Liveschalte am Beckenrand mit der Reporterin.

So viel Anerkennung geht nach der erfolgreichsten Saison der 104-jährigen Geschichte runter wie Öl. Deutscher Meister und Pokalsieger, dazu der Gewinn des Schuhmann-Pokals der A-Jugend. Mehr geht nicht. Was die Nationalmannschaft anbelangt, kann der ASCD sogar noch einen draufsetzen. Sechs Amateure gehören dem vorläufigen Kader für die Weltmeisterschaft an, die am 22. Juli in Barcelona (Spanien) beginnt.

Die Hoffnung ist groß, dass sie allesamt den Sprung ins finale Aufgebot von Bundestrainer Nebojsa Novoselac schaffen. Das wäre nicht nur verdient, sondern auch ein neuer Rekord. Die bisherige Bestmarke liegt bei drei WM-Teilnehmern. 1991 wurden Rainer Osselmann, Ingo Borgmann und Dirk Zeien für die Titelkämpfe im australischen Perth berücksichtigt, 2003 schnürten Tobias Kreuzmann, Timo Purschke und Linda Gerritsen ebenfalls in Barcelona die schwarz-rot-goldene Kappe. Bei der letzten WM in Shanghai (China) bildeten Kreuzmann, Julian Real und Paul Schüler das ASCD-Trio.

Während Routinier Kreuzmann diesmal (wie berichtet) berufsbedingt verzichten muss, zählen Real und Schüler erneut zu den Leistungsträgern der stark verjüngten deutschen Auswahl. Ersterer wurde am vergangenen Wochenende beim Donau-Cup sogar als wertvollster Spieler des Fünf-Nationen-Turniers ausgezeichnet. "Julian hat in Bratislava gezeigt, dass er das Potenzial hat, einer der ganz großen Wasserball-Stars zu werden", war Team-Manager Michael Zellmer voll des Lobes für den 23-jährigen Centerverteidiger: "Sowohl in der Abwehr als auch im Angriff hat er viele herausragende Akzente gesetzt, das war schon beeindruckend."

Für Reals Klubkameraden Dennis Eidner wäre es die zweite WM-Teilnahme nach 2011, als er noch für Spandau 04 Berlin spielte. Till Rohe und Jan Obschernikat hoffen auf ihre erstmalige Berücksichtigung für eine Weltmeisterschaft. Gleiches gilt für Moritz Schenkel. Der Torhüter ist zurzeit allerdings insofern ein Wackelkandidat, als dass ihn der Bruch des Endgelenks seines linken Daumens zum Zuschauen zwingt. "Wir versuchen alles, um mich bis zur WM wieder fit zu kriegen", ließ der Zwei-Meter-Hüne mit zuversichtlichem Unterton verlauten.

Im letzten Testspiel vor heimischem Publikum wird Schenkel fehlen. Morgen (18 Uhr) trifft Deutschland im ASCD-Vereinsbad auf Australien. Noch bis nächsten Montag trainieren die Nationalteams gemeinsam in Duisburg. Das Duell zum Auftakt des Donau-Cups entschieden die Wasserballer aus Down Under, die sich selbst "Aussie Sharks" nennen, mit 9:7 für sich. Im weiteren Turnierverlauf hielten sich beide Teams schadlos. Die deutsche Auswahl konnte die Niederlande (12:10), die Slowakei (11:9) und ihren WM-Vorrundengegner Rumänien (12:8) in die Schranken weisen.

Nach dem Trainingslager reist die DSV-Auswahl weiter nach Budapest (Ungarn), wo vom 11. bis 14. Juli der Hungarian Cup ausgespielt wird. Den letzten Feinschliff holt sich die Mannschaft um den neuen Kapitän Moritz Oeler vom 17. bis 19. Juli beim Lehrgang in Berlin.

(kök)
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