Handball Vereine rüsten sich für den „Handball-Boom“

Als Boris Becker auf dem grünen Rasen von Wimbledon triumphierte, freuten sich die Tennis-Vereine der Nation über regen Zulauf. Die erste Formel 1-WM von Michael Schumacher sorgte für lange Warteschlangen an den Go-Kart-Bahnen.

Nun haben die deutschen Handballer den Weltpokal errungen, und die Vereine erhoffen sich von der momentanen Euphorie, dass auch in den Hallen an Rhein und Ruhr der eine oder andere Jugendliche den neuen Helden wie Florian Kehrmann und Pascal Hens nacheifert, und beim Handball "hängen bleibt".

"Ein paar Tage nach dem Finale ist der Boom noch nicht wirklich angekommen, aber wir sind darauf vorbereitet", berichtet Günter Ruddies, Pressesprecher des OSC Rheinhausen, der mit seiner ersten Mannschaft in der Regionalliga um Punkte kämpft. Bereits am Abend des Triumphes nutzten die OSC-Verantwortlichen die Gunst der Stunde und starteten eine spontane Freikarten-Aktion für das kommende Heimspiel in zwei Wochen. Am Toeppersee, wo sich vergangenen Sonntag zahlreiche Handballfans zum "Public-Viewing" versammelten, brachte der Club 150 Tickets unters Volk — sowohl an die kleinen, als auch an die großen Sportfreunde. "Wir hoffen, dass einige Besucher dem OSC als Fans, oder aber auch als Aktive verbunden bleiben", so Ruddies weiter. Vor allem im Jugendbereich könnte der Verein noch Zulauf vertragen. Trainer gibt es beim OSC genügend, höchstens die Hallenzeiten könnten zum Problem werden, falls neue Mannschaften eingerichtet würden.

Auch in den Duisburger Schulen richtet man sich auf das gesteigerte Interesse am Handballsport ein. "An die Sportlehrer der Grundschulen haben wir spezielle Broschüren verteilt, die Anleitung für die Umsetzung im Unterricht geben", so Hans-Joachim Gossow, selbst ehemaliger Handball-Profi, der mittlerweile für die Stadt in die Rolle des Schulsportreferenten geschlüpft ist. Bereits seit einigen Monaten arbeiten die Schulen und Vereine gemeinsam an einer Kooperation zur Förderung des Handballs. "Wir würden uns freuen, wenn die Euphorie sich dort niederschlägt", so Gossow.

(RP)
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