Veränderung und Nervenkitzel

Nach sieben Jahren beim OSC Rheinhausen wechselt Fabian Schneider zu den Sportfreunden Hamborn 07. Bei den "Olympischen" war der Linksaußen Leistungsträger und Publikumsliebling, nun ist er ein "Löwe".

 Kommt ein "Schrauber" geflogen: Fabian Schneider auf dem Weg zu einem Treffer. RP-Archivfoto

Kommt ein "Schrauber" geflogen: Fabian Schneider auf dem Weg zu einem Treffer. RP-Archivfoto

Fabian Schneider wirkt ruhig und bodenständig. Zusammen mit seiner Freundin wohnt der gelernte Tischler in Essen. Dort begann auch seine Handballkarriere. Im Alter von sieben Jahren brachten ihn sein Vater und sein Bruder zu der Sportart, mit der er noch heute die meiste Zeit verbringt. Bei mehreren Essenern Vereinen spielte Schneider, bevor er sein vertrautes Umfeld verließ, und im Oktober 2003 vom TuSEM Essen zur HSG Düsseldorf wechselte.

Künstlerischer Vollbluthandballer

In der Landeshauptstadt erhielt der Linksaußen auch seinen Spitznamen, der ihn bis heute begleitet. In einer Trainingssituation gelang es ihm, sich während des Wurfes in der Luft zu drehen und somit den Torhüter zu überlisten. Für seine Teamkollegen war daher der Spitzname klar. Ab sofort riefen Trainer und Mannschaftskollegen nur noch "Schrauber", wenn sie mit ihm sprachen. Schneider gefällt der Name. "Er wirkt nicht gerade ganz so lieblich, er ist männlich", sagt der Ballkünstler stolz. Mit der HSG Düsseldorf schaffte der Vollbluthandballer sogar den Sprung in die erste Bundesliga. Aber auch den Abstieg musste er dort miterleben.

Ein Doppelspielrecht ermöglichte es ihm damals den Wechsel zum OSC Rheinhausen, wo er mehr Spielpraxis sammeln sollte. Dort blieb er "hängen" und entwickelte sich zu einer festen Größe im Team der "Olympischen". Gleich viermal erhielt Schneider die Auszeichnung "Spieler des Jahres", die die Fans am Ende jeder Spielzeit vergeben. Es macht deutlich, dass er bei den Rheinhausenern mehr als nur ein Spieler, sondern absoluter Publikumsliebling war. Von Beginn an war er als Stammspieler am Erfolg des OSC beteiligt und war einer der Leistungsträger beim überraschenden Aufstieg der Duisburger in die 2. Bundesliga.

Wehmut über den Abschied ist bei dem 1,81 Meter großen Linksaußen trotz der Verbundenheit zum OSC nicht zu erkennen, obwohl ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen ist. Die Vorfreude und die Neugier auf den neuen Verein, das Team, die Fans und das Umfeld überwiegen allerdings. "Nach sieben Jahren wollte ich mal was Anderes erleben", begründet der Handballer seine Entscheidung. "Mein Auto ist fast schon allein zur Halle gefahren, aber ich wollte unbedingt noch einmal den Nervenkitzel eines neuen Vereins erleben."

Gute Gespräche mit dem neuen Trainer der Hamborner Löwen, Sebastian Mühleis, überzeugten ihn letztendlich. ",Bert' hat bewiesen, dass er ein gutes Näschen bei der Zusammenstellung des Teams hat. Und er meinte, dass ich sehr gut in die Mannschaft passe." In Hamborn erhält der 27-Jährige einen Vertrag über ein Jahr. Mit seiner Erfahrung möchte er dort helfen, die Mannschaft nicht nur sportlich nach vorne zu bringen. Dennoch ist die Erwartungshaltung groß, nicht zuletzt wegen des Zugangs des Routiniers wollen die "Löwen" um die Meisterschaft mitspielen.

Bis es richtig losgehen kann, muss sich Schneider allerdings noch etwas gedulden. Kürzlich unterzog er sich einer Meniskus-Operation. "Momentan mache ich jeden Tag Rehabilitations-Training. Ich denke, dass ich Ende Juli wieder voll einsatzfähig bin", berichtet Schneider.

(RP)
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