Hockey Valerie Dahmen lebt ihren Traum

Hockey · Die Hockey-Torhüterin des Club Raffelberg fliegt morgen in die USA. An der Wake Forest University in North Carolina wird die 19-jährige Abiturientin ein Studium aufnehmen und im College-Team auf hohem Niveau Hockey spielen.

Die Koffer sind gepackt. Um 21.30 Uhr geht es morgen los. Valerie Dahmen verlässt Deutschland und lebt ihren Traum. Im US-Bundestaat North Carolina wird die 19-Jährige die nächsten vier Jahre an der Wake Forest University in Winston studieren. Dem Club Raffelberg steht sie dann nicht mehr zur Verfügung, aber auf ihren geliebten Hockeysport muss sie nicht verzichten. Ganz im Gegenteil.

In Amerika hat Dahmen ein Stipendium bekommen, und es wird täglich zwei Trainingseinheiten für die Torhüterin geben, die aber auch ein hartes Studium vor sich hat: "Man muss in der Uni schon Einsen oder Zweien schreiben oder die nötigen Punkte holen, sonst darf man im College-Team nicht mehr spielen. Außerdem verlängert sich das Visum nur bei guten Noten", erklärt Dahmen, die seit 13 Jahren Hockey spielt. Zunächst als Stürmerin, doch schon recht bald als kleiner Steppke mit Torwart-Ausrüstung: "Ich wollte immer schon das machen, was andere nicht machen. Deshalb stand ich plötzlich im Tor", sagt die 19-jährige.

Und auf der Torlinie ist die Abiturientin des Landfermann-Gymnasiums ein großes Talent. Deutsche Meisterin 2008 in Pinneberg, dazu zwei dritte Plätze und einmal Deutsche Schulmeisterin – die Jugend beim CR war sehr erfolgreich.

Auch der Übergang in den Erwachsenenbereich verlief reibunglos. Im März schaffte sie mit den Damen des Club Raffelberg die Rückkehr in die Hallen-Bundesliga: "Ich hätte gerne mit den Mädels in der Bundesliga gespielt, aber leider geht das ja nicht. Wäre ich in Deutschland geblieben, hätte ich sehr gerne weiter für Raffelberg gespielt", sagt Dahmen, für die der Auslandsaufenthalt nichts Neues ist. China, Brasilien, Südafrika, USA – die gebürtige Duisburgerin ist schon weit rumgekommen. Das nächste Highlight steht nun bevor. Freund Yannick, mit dem Valerie seit drei Jahren zusammen ist, wird in Deutschland bleiben: "Das wird natürlich nicht einfach, aber wir schaffen das schon. Er muss nun eben viel reisen."

In Winston wird die Duisburgerin komplett ohne deutsche Begleitung auskommen müssen: "Ich war im November drüben und habe die Mannschaft kennengelernt. Im Team spielen zwei Neuseeländerinnen und eine Kanadierin, ansonsten nur Amerikanerinnen. Ich freue mich sehr darauf." Anfang August geht es in den Staaten los.

Zeitgleich startet auch der Club Raffelberg in die Saisonvorbereitung. Mit im Team sind dann auch Fine Probst und Stefanie Römer: "Wir waren damals in einer Schulklasse und haben zusammen mit dem Hockey angefangen. Auch Svea Hinnüber, die ja jetzt in Düsseldorf spielt, war mit dabei", erklärt Dahmen. Ihre erste Trainerin beim Club Raffelberg war Maike Stöckel, die in zwei Wochen bei den Olympischen Spielen in London für Deutschland spielen wird. Aber auch als Torhüterin gab es beim CR mit Susi Wollschläger, die 1988, 1992 und 1996 Olympionikin war, ein echtes Vorbild: "Leider habe ich sie nie selbst im Tor spielen gesehen. Aber sie muss schon ziemlich gut gewesen sein", sagt Valerie Dahmen.

(knue)
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