Hockey "Unsere Mannschaft ist intakt"

Duisburg · Die Hockeydamen des Club Raffelberg stehen zwei Partien vor dem Saisonende als Bundesliga-Absteiger fest. RP-Mitarbeiter Tobias Knüfermann sprach mit Spielführerin Laura Figura über den Saisonverlauf und die Zukunftsaussichten des Teams.

Frau Figura, der Club Raffelberg kann den Klassenerhalt nicht mehr schaffen. Am Wochenende stehen dennoch zwei Spiele gegen Neuss und Essen auf dem Programm. Sind Sie nach acht Niederlagen in Folge überhaupt noch motiviert?

Figura: "Aber hundertprozentig. Wir wollen unbedingt noch einen Sieg schaffen, um die Saison nicht mit null Punkten zu beenden. Das wäre für uns auch im Hinblick auf die Feldsaison ein gutes Erfolgserlebnis, das wir uns wirklich verdient hätten. Am Ende zählt aber nur der Tabellenstand und der spricht leider eine deutliche Sprache."

Am Samstag geht es nach Neuss, am Sonntag ist ETuF Essen zu Gast. In welcher Partie sind die Chancen größer?

Figura: "Ich denke, dass in beiden Spielen etwas drin ist. Das Hinspiel gegen ETuF war unser schlechtestes Saisonspiel, da haben wir noch was gut zu machen. Auch Neuss ist nicht unschlagbar."

Nach nur einem Jahr geht es wieder zurück in die Regionalliga. Kam der Aufstieg für die junge Mannschaft zu früh?

Figura: "Das sehe ich nicht so. Das eine Jahr hat uns sehr gut getan. Bis auf drei oder vier Spielerinnen, die schon höher gespielt haben, war die Bundesliga für uns absolutes Neuland. Es gab praktisch keine Eingewöhnungszeit. Gegen spielstarke und qualitativ gute Mannschaften lernt man viel mehr als gegen Teams, die sich in der Regionalliga nur hinten reinstellen. Die vielen Niederlagen waren deprimierend, trotzdem gehen wir meines Erachtens gestärkt in die Feldsaison."

Ab der Feldsaison, die im Mai beginnt, gibt es Verstärkung aus der eigenen Jugend. Spielstarke Mädchen, darunter zwei Jugend-Nationalspielerinnnen rücken auf. Was darf man erwarten?

Figura: "Die jungen Wilden werden uns gut tun und den Kader nicht nur quantitativ, sondern vor allem qualitativ verstärken. Mit Zielen und Prognosen sollten wir uns aber zurückhalten, auch wenn die Rückkehr in die Bundesliga natürlich irgendwann das Ziel sein wird."

In den letzten Jahren haben immer wieder Spielerinnen den Verein mangels sportlicher Perspektive verlassen. Wie kann man das verhindern? Auch Sie spielten zwei Jahre Bundesliga beim Düsseldorfer HC.

Figura: "Leider ist das nicht ganz so einfach. Duisburg ist in punkto Studium nicht so interessant wie andere Städte. Nach dem Abitur fällt die Entscheidung, wie es weitergeht. So war es bei mir. Ich bin aber sicher, dass wir aktuell keine Abgänge zu befürchten haben. Das Mannschaftsgefüge ist intakt und wir haben viel Spaß."

Ihr Trainer Mark Spieker hat es oft nicht leicht. Vor der Saison hat er vier Spielerinnen aus dem Stammkader ersetzen müssen.

Figura: "Ich würde es ihm wirklich gönnen, dass im Erwachsenenbereich der Knoten platzt, alle Spielerinnen beim CR bleiben und dadurch langfristig eine qualitative Verbesserung stattfindet."

Immerhin hat er schon neun Deutsche Meisterschaften mit Jugendmannschaften geholt.

Figura: "Mark ist ein toller Trainer. Er war auch ein Grund, wieso ich zurückgekommen bin."

Freuen Sie sich ab Montag auf die hockeyfreie Zeit?

Figura: "Nicht unbedingt. Wir machen jetzt eine Woche Pause, danach beginnt schon die Vorbereitung für die Feldsaison. Ich hoffe, dass der Platz dann vom Schnee befreit ist."

(knue)
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