Fußball Sprachlos

Thomas Bungart wollte nach der schwachen Leistung seiner Homberger Oberliga-Fußballer und der daraus resultierenden 1:4-Niederlage im Derby gegen den MSV Duisburg II lieber nichts sagen.

Thomas Bungart hatte es eilig. Schnellen Schrittes verließ der Trainer des VfB Homberg nach dem Schlusspfiff den Ort des Grauens in Richtung Kabine. Vor rund 400 Zuschauern an der Westender Straße hatten seine abstiegsbedrohten Kicker eine schwache Leistung geboten und sich im Derby der Fußball-Oberliga Nordrhein gegen den MSV Duisburg II zurecht mit 1:4 (0:1) geschlagen geben müssen. "Ich sag' dazu lieber nichts", verkniff Bungart es sich, einen Kommentar zum Spiel abzugeben.

Das war auch besser so, ansonsten wäre die lautstarke Explosion des brodelnden Bungart wohl nur noch eine Frage von Sekunden gewesen. Die Art und Weise, wie die VfB-Kicker gesten Nachmittag zu Werke gegangen waren, wirft die Frage auf, ob sich die Mannschaft dem Ernst der Lage bewusst ist. Anstatt sich zu zerreißen in diesem so wichtigen Spiel, mangelte es bei vielen Homberger an der Einstellung, wie auch Obmann Wolfgang Graf anmerkte: "Wenn's nicht läuft, muss man wenigstens kämpfen. Aber davon war heute nur ganz bedingt etwas zu sehen."

VfB verunsichert

Nach der frühen Führung der "Zebra"-Zweitvertretung — Abwehrmann George N'doum war nach einer Ecke des starken Mirko Boland mit dem Kopf zur Stelle — machte sich beim VfB sichtlich Verunsicherung breit, aus der die Platzherren jedoch kein Kapital schlagen konnten. Bis zur Halbzeit passierte nicht mehr allzu viel. Benjamin Koncic ließ eine "halbe" Meidericher Chance ungenutzt (24.), VfB-Angreifer Ercan Aydogmus, der meilenweit von seiner Form der letzten Saison entfernt ist, verpasste nach einem Freistoß von Mirko Urban den Ausgleich um ein gutes Stück (29.).

Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs gehörte den Linksrheinischen, Urban (46.) und Aydogmus (50.) ließen jedoch gute Möglichkeiten ungenutzt, und nach zehn Minuten war es auch schon wieder vorbei mit der Homberger Herrlichkeit. Der MSV beendete seine verlängerte Halbzeit-Pause, bestimmte fortan wieder das Geschehen und führte rasch die Entscheidung herbei. Erst stand die Hintermannschaft des VfB hübsch Spalier, was Niklas Stegmann nach Doppelpass mit Christopher Seiffert zum 2:0 nutzte, dann profitierte der Vorbereiter selbst vom Kraftakt Mirko Bolands, der sich auf der linken Durchgang und Auge bewiesen hatte, sodass es für Seiffert ein Leichtes war, aus zehn Metern VfB-Keeper Kossenjans zu überwinden.

Ein wenig Hoffnung keimte im Homberger Lager auf, als eben jener Seiffert einen Urban-Freistoß ins eigene Tor lenkte, doch Benjamin Koncic beseitigte die letzten Zweifel. Nach einem "Bock" von Simon Edu zeigte der MSV-Stürmer Nervenstärke und traf zum 4:1, was seinen Coach Horst Steffen naturgemäß sehr zufrieden stellte: "Der Sieg war ungemein wichtig, nun haben wir wieder ein ordentliches Polster zu den Abstiegsplätzen."

(RP)
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