Lokalsport Spanische Flüche bringen DSV um den Sieg im Spitzenspiel

Duisburg · Heiko Heinlein ist bekannt dafür, dass er sich stets vor seine Mannschaft stellt. Auch wenn es mal nicht läuft, kritisiert der Trainer des Fußball-Landesligisten DSV 1900 seine Mannschaft – zumindest öffentlich – nicht. Gestern brach Heinlein das Tabu. Im Spitzenspiel beim 1. FC Kleve leistete sich Sergio Hector Pastor Gutierrez, der ansonsten als pflegeleichter und fairer Spieler gilt, einen folgenschweren Aussetzer.

 Nur zweiter Sieger: Hrvoje Vlaovic (rechts), gestern Doppeltorschütze für den DSV 1900, verliert das Kopfballduell.

Nur zweiter Sieger: Hrvoje Vlaovic (rechts), gestern Doppeltorschütze für den DSV 1900, verliert das Kopfballduell.

Foto: stade

Heiko Heinlein ist bekannt dafür, dass er sich stets vor seine Mannschaft stellt. Auch wenn es mal nicht läuft, kritisiert der Trainer des Fußball-Landesligisten DSV 1900 seine Mannschaft — zumindest öffentlich — nicht. Gestern brach Heinlein das Tabu. Im Spitzenspiel beim 1. FC Kleve leistete sich Sergio Hector Pastor Gutierrez, der ansonsten als pflegeleichter und fairer Spieler gilt, einen folgenschweren Aussetzer.

Beim Stand von 2:1 für den DSV, geriet der spanische Mittelfeldspieler mit seinem Teamkollegen Dejan Lazovic aneinander. In der Sprache seines Heimatlandes fluchte Pastor Gutierrez danach so heftig, dass Schiedsrichter Jonas Böing-Messing sich veranlasst sah, dem Spieler die Rote Karte zu zeigen. "Er hat Dejan auf Spanisch beschimpft. Damit hat er uns einen Bärendienst erwiesen und uns um den Sieg gebracht, denn die Lücke konnten wir im Anschluss nicht mehr schließen", tobte Heinlein nach dem Spiel. Und er ging sogar noch weiter. "Mit einem Sieg hätten wir einen großen Sprung gemacht. Dann hätten wir langsam den Taschenrechner rausholen können."

In der ersten Halbzeit zeigte der DSV "die beste Leistung, die ich von meiner Mannschaft je gesehen habe", wie es Heinlein beschrieb. Beim Tabellenersten dominierten die Wanheimerorter das Spiel. Die 1:0-Halbzeitführung durch Kapitän Dejan Lazovic (38.) fiel dabei sogar zu niedrig aus. "Ich war in der Halbzeitpause super stolz auf meine Mannschaft, habe jedoch gewarnt, dass noch nichts gewonnen ist", erklärte Heinlein, dessen Team sich seiner Worte vorerst annahm.

In der 67. Minute erhöhte Hrvoje Vlaovic nach einem Foul an Adrian Tober per Strafstoß auf 2:0. Eine Minute später verkürzte Kleves Dennis Thyssen auf 1:2, ehe sich Pastor Gutierrez unrühmlich verabschiedete. Der Unterzahl zum Trotz traf Hrvoje Vlaovic zum 3:1 (80.), entschieden war das Spiel zu diesem Zeitpunkt allerdings noch lange nicht. "Danach waren wir natürlich sehr zuversichtlich, dass wir die Partie gewinnen", gestand Heinlein ein. Doch Kleves Raphael Piffko, erst in der 78. Minute eingewechselt, wurde zum Matchwinner. Durch zwei späte Tore sicherte er dem Tabellenführer einen wichtigen Punkt (85., 90.).

"Das ist bezeichnend für uns. Wir haben uns wieder selbst um den Lohn gebracht", ärgerte sich Heinlein und ließ den Taschenrechner in der Schublade.

DSV: Wickl - Niemyski, Welky, Synowiec (78. Wypler) - Öztürk (71. Nurlu), Pastor Gutierrez, Theißen, Kessen - Vlaovic, Lazovic (83. Soltysik).

(tiwi)
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