Drachenboot So viele Drachenboote wie noch nie
Duisburg · Bei den Deutschen Meisterschaften gehen ab heute mehr als 120 Teams an den Start – das ist ein Rekordmeldeergebnis.
Bei den Deutschen Meisterschaften gehen ab heute mehr als 120 Teams an den Start — das ist ein Rekordmeldeergebnis.
Während der Kanu-Weltmeisterschaft war das schicke weiße Zelt auf der Dreieckswiese noch den mehr als 200 Journalisten vorbehalten. Jetzt sind die Schreibtische verschwunden und haben Biertisch-Garnituren Platz gemacht. Über 2000 Drachenboot-Aktivisten sollen hier ab heute verpflegt werden. Nach der Weltmeisterschaft ist vor der Deutschen Meisterschaft. Die Langboote mit Drachenkopf vorn und Schwanz hinten, mit einem Mann am Ruder und der Trommel wirbeln am Wochenende das Wasser auf der Wedau-Bahn im Sportpark auf.
Heute um 8 Uhr geht es mit dem Vorlauf in der Nachwuchsklasse los. Bis Sonntagmittag wird dann Trommelschlag beständig an der Regattabahn zu hören sein. Denn das Wettkampfprogramm sieht alle acht Minuten einen Start vor. Am Samstag geht es wieder um 8 Uhr los. Nur am Sonntag kann der Athlet länger schlafen. Da startet das erste Rennen erst um 9 Uhr.
Zum zehnten Mal ermitteln die besten deutschen Drachenboot-Fahrer ihre Meister. In Duisburg sorgt ein Rekordmeldeergebnis für Betrieb und Verkehr. Über 120 Teams haben gemeldet. Damit übertrifft die DM, was die Aktiven angeht, die WM vom vergangenen Wochenende bei Weitem. Zum Hintergrund, es gibt zwei nationale Drachenboot-Verbände. Der eine gehört zum Deutschen Kanu-Verband. Der andere ist selbstständig. Echte Liebe verbindet beide nicht. Aber für die Meisterschaft bündelt man die Kräfte, um wirklich die besten Teams an den Start zu bringen.
Der Kanu-Regatta-Verein Duisburg, der bereits die WM organisiert hat, ist auch für die Deutsche Meisterschaft mit ihm Boot. Rolf Krämer, Chef der Sektion im Verein, übernimmt das Ruder. Derweil räumt sein Präsident Otto Schulte noch die Kanu-Weltmeisterschaften auf und kann von seinem Bürofenster aus die Rennen verfolgen. Regattabahnleiter Dieter Schmidt, eben noch "Hausherr" der Kanu-Sprinter, hat mit seinen Leuten dann flugs die Bahnen auf Drachenboot umgebaut. Wer's kann!
Duisburger Boote sind am Wochenende ebenfalls am Start. Der Wanheimer Kanu-Club schickt seine Buchholzer Cafeplantscher über 500 und 2000 Meter und die Eisvögel (200 und 2000 Meter) in der Sektion Breitensport ins Rennen. Vom 1. Meidericher Kanu-Club machen die Flying Turbos mit ihren Damen in der Premier-Klasse über 200 und 500 Meter mit. Chancen auf Medaillen sind für die Heimspieler eher gering, schätzt die Pressewartin der Sektion Drachenboot im Deutschen Kanu-Verband, Ulrike Schrey. Aber es geht bei dieser Art der Fortbewegung auf dem Wasser auch gern und viel um den Spaß — zu sehen zum Beispiel daran, dass bei einem Sieg traditionell der Trommler auch pünktlich ins kühle Nass fliegt.
Wer sich das Spektakel anschauen will, kann dies übrigens kostenlos tun. Für Spaziergänger ist ein Abstecher zu den Titelkämpfen der Frauen und Männer in den Langbooten ein Freizeittipp. Zumindest heute soll es ein sonniger, warmer Tag werden, und ein paar Schauer am Wochenende schaden auch nicht.