Handball SG OSC Löwen ist für das Derby gerüstet

Duisburg · Sonntag (15.30 Uhr) empfängt der Handball-Drittligist die HSG Krefeld zum wichtigen Duell.

 Kevin-Christopher Brüren

Kevin-Christopher Brüren

Foto: Privat

Im Sport gibt es Spiele, die zählen zu der besonderen Sorte. Die Fans des Handball-Drittligisten SG OSC Löwen Duisburg beispielsweise werden sich allzu gerne an den Saisonauftakt Ende August zurückerinnern. Damals überrannten die OSC Löwen die ebenfalls neu gegründete HSG Krefeld förmlich. Im ersten Pflichtspiel der Vereinsgeschichte sorgte die SG beim Krefelder Lokalrivalen für einen echten Paukenschlag.

Mit 38:28 demontierte das Team von Trainer Jörg Förderer die Gastgeber und ließ sich von den zahlreichen mitgereisten Anhängern gebührend feiern. "Wir haben damals einen echten Sahnetag erwischt", erinnert sich Förderer, ergänzt aber auch: "Die HSG Krefeld war in diesem Spiel nicht auf der Höhe. Für sie war es ein rabenschwarzer Abend. Das war nicht das, was Krefeld wirklich leisten kann."

An diesem Wochenende blickt die Dritte Liga erneut tief in den Westen. Morgen um 15.30 Uhr treffen die OSC Löwen und die HSG Krefeld in der Sporthalle an der Krefelder Straße erneut aufeinander. Genau wie im Vorjahr — damals noch als Duell zwischen dem OSC Rheinhausen und Bayer Uerdingen — wurde der Rückrundenauftakt zwischen den Lokalrivalen auf das vorweihnachtliche Wochenende vorverlegt. "Das ist ein besonderes Spiel. So kurz vor Weihnachten will sich keiner mehr in die Suppe spucken lassen", verrät Förderer und verspricht den Fans "einen heißen Tanz". Für echte Derby-Atmosphäre dürfte ebenfalls gesorgt sein. Die OSC Löwen werben seit Wochen für die Partie. Es darf mit vollen Rängen gerechnet werden.

Jörg Förderer richtet seinen Fokus freilich auf die sportlichen Aspekte. Der Übungsleiter erwartet einen hochmotivierten Gegner: "Die Krefelder wollen Revanche für das Hinspiel nehmen. Der Trainer der HSG, Olaf Mast, wird sich ganz sicher etwas Besonderes einfallen lassen, um uns ein Beinchen zu stellen."

Die Formkurve der Krefelder zeigte zuletzt nach oben. Nach äußerst holprigem Saisonstart und nur zwei Siegen aus den ersten acht Partien arbeitete sich die HSG in den zurückliegenden Wochen bis auf den achten Tabellenplatz vor und liegt damit unmittelbar vor den OSC Löwen. Vor allem die Rückraumachse der Krefelder besitzt enorme Qualität. "Einen Rückraum, der mit Spielern wie Tim Gentges, Thomas Pannen, Niklas Weis und Stephan Pletz besetzt ist, sieht man in dieser Liga nur selten. Wir werden alle Hände voll zu tun haben, die Krefelder in den Griff zu bekommen", blickt Förderer voraus.

Doch auch die OSC Löwen gehen zielstrebig in das Derby. Der jüngste 37:25-Kantersieg beim Neusser HV gab Selbstvertrauen. Förderer: "Ich habe das Gefühl, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Jungs begreifen, dass wir in jedem Spiel an die Grenzen gehen müssen, um erfolgreich zu sein." Zuletzt zahlte sich auch aus, dass Rückraumspieler Kevin-Christopher Brüren seine Knieverletzung in Rekordzeit überstanden hat. War zunächst von einem längerfristigen Ausfall ausgegangen worden, feierte Brüren schon nach wenigen Wochen sein Comeback und überzeugte zuletzt auch beim Sieg in Neuss.

Ob der Trainer der OSC Löwen gegen seinen Ex-Verein (damals noch als Bayer Uerdingen) selbst auf dem Feld eingreifen wird, wird sich erst im Spielverlauf entscheiden. Zuletzt stand die Deckung schließlich auch ohne Förderer sicher. "Meine Jungs haben in Neuss aggressiv gedeckt. So stelle ich mir das vor", lobt der Coach, der das klare Ziel ausgibt: "Wir spielen vor unseren Fans. Die Punkte wollen wir natürlich dringend zu Hause behalten."

Mit einem Heimsieg würden die OSC Löwen übrigens in der Tabelle an den Krefeldern vorbeiziehen. Das wäre für alle Beteiligten, sofern sie es denn mit der Duisburger SG halten, ganz sicher ein schönes Weihnachtsgeschenk noch zwei Tage vor Heiligabend.

(tob)
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