Leichtathletik Sechs Wochen Zwangspause
Interview mit Zehnkämpfer Michael Schrader über die Absage seiner Teilnahme an der Leichtathletik-Weltmeisterschaft.
Der Homberger Zehnkämpfer Michael Schrader hat seinen Start bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft, die vom 15. bis 23. August in Berlin im Olympiastadion ausgetragen wird, wegen einer Fußverletzung abgesagt (die RP berichtete gestern).
Nach einer Stressfraktur im Januar folgte, im Anschluss an seinen Sieg in Götzis, eine weitere im Juni diesen Jahres. Nun ist die Kapsel des Fußes gereizt. Damit ist für den 22-Jährigen der Traum von einer WM-Medaille geplatzt. Über diese Enttäuschung sprach RP-Mitarbeiterin Katrin Wandel mit Michael Schrader.
Sie haben Ihre Teilnahme an der Leichtathletik-Weltmeisterschaft absagen müssen...
Schrader Mhm...
Die Enttäuschung darüber ist sicher groß...
Schrader Ja, natürlich. Ich habe mich auf den Wettkampf schon sehr gefreut. Aber es hatte sich in den letzten Wochen schon angedeutet, dass ich eventuell nicht teilnehmen kann. Daher bin ich nicht ganz so frustriert, wie wenn die Verletzung plötzlich gekommen wäre.
Empfinden Sie neben dem Frust auch Verärgerung ?
Schrader Na klar. Über meinen Fuß habe ich mich schon ziemlich geärgert. Aber das bringt ja nicht viel...
Die Entscheidung, die Teilnahme abzusagen, ist Ihnen sicher schwer gefallen?
Schrader Natürlich war es eine sehr schwere Entscheidung. Wir haben es jeden Tag im Training probiert, aber es wurde immer, immer schmerzhafter für mich. Die Absage war dann die Konsequenz.
Trifft die Absage Sie besonders hart, weil Sie Ende Mai im österreichischen Götzis so erfolgreich waren und sich dementsprechend auch Einiges für die Weltmeisterschaft ausgerechnet haben?
Schrader Es geht. Es ist halt ärgerlich, weil ich große Lust auf den Wettkampf gehabt habe und mal wieder vor so großer Kulisse starten wollte. Dass das mit der Verletzung gerade jetzt passieren musste...
Werden Sie die Weltmeisterschaft dennoch verfolgen?
Schrader Ja. Ich werde im Stadion sein. Und natürlich den anderen deutschen Sportlern die Daumen drücken.
Was tun Sie, um wieder fit zu werden?
Schrader Erst mal muss ich den Fuß sechs Wochen ruhig halten. Dann versuche ich, mich mit Aqua-Jogging und Rad fahren fit zu halten.
Wann trainieren Sie wieder?
Schrader Erst, wenn die Verletzung vollständig auskuriert ist. Damit sie nicht wieder kommt. Zum Glück ist ist bis zum Beginn der nächsten Saison noch genug Zeit.
Auf welchen Wettkampf bereiten Sie sich dann vor?
Schrader Der nächste Zehnkampf ist in Götzis, nächstes Jahr Ende Mai. Das ist dann die Qualifikation für die Europameisterschaft.
