Fußball Schweres Derby vor der Brust

Fußball · Im Nachbarschafts-Duell ist Rot-Weiß Oberhausen heute Abend (19.30 Uhr) mit neuem Trainer Peter Kunkel in der Regionalliga West zu Gast beim MSV Duisburg II. Aus Sicherheitsgründen wird in der Arena gespielt.

 Stephan Hennen (rechts) gehört zum Kader der Profis, bekam seine Einsätze in dieser Saison aber überwiegend in der zweiten Mannschaft.

Stephan Hennen (rechts) gehört zum Kader der Profis, bekam seine Einsätze in dieser Saison aber überwiegend in der zweiten Mannschaft.

Foto: lam

Die Light-Version des Niederrheinschlagers MSV Duisburg gegen Rot-Weiß Oberhausen lässt heute Abend die Lichter in der Schauinsland-Reisen-Arena angehen. In der Fußball-Regionalliga trifft die Zweite der Zebras auf den rot-weißen Nachbarn. Weil da gern am Gartenzaun gerappelt wird, musste die Mannschaft von Trainer Manfred Wölpper die heimische Westender-Straße verlassen und zur Sicherheit in die Arena umziehen.

Das könnte die Kicker motivieren, denn nicht wenige haben die Hoffnung, irgendwann regelmäßig im Wohnzimmer des MSV aufzulaufen. Und Motivation kann die Mannschaft durchaus gebrauchen: Nach fünf Niederlagen in Folge und sechs Spielen ohne Sieg ist der Aufsteiger auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Der Coach betont die guten Seiten: "Wir freuen uns auf das Derby mit einer tollen Stimmung."

MSV-Pressesprecher Martin Haltermann rechnet heute mit "plus, minus 1500 Zuschauern." Der Sicherheitsaufwand liegt nicht höher als beim Spiel gegen den KFC Uerdingen vor einigen Monaten, als die Zebras mit einem 4:0-Heimsieg den Aufstieg in die Regionalliga klar machten. Vielleicht motiviert auch diese Erinnerung die Truppe, den zweiten Sieg in dieser Saison einzufahren. Reinhängen sollten sich die Hausherren auf jeden Fall. Schon allein um die Arbeit der Rasenwächter zu honorieren.

Das Geläuf wird in dieser Woche extrem beansprucht und braucht deshalb entsprechende Pflege. Am Dienstag trainierten die Frauen-Nationalmannschaften aus der Türkei und Deutschland auf dem Rasen. Am Mittwoch trugen sie dort das EM-Qualifikationsspiel aus. Heute kicken die "Amateure" gegen RWO, und am Sonntag steht dann das etwas größere Revierderby zwischen den Profis und dem VfL Bochum auf dem Belegungsplan. Immerhin, das Wetter spielt mit. Die sonnigen Stunden verhindern, dass am Sonntag über den Rübenanbau vor den Toren nachgedacht werden muss. Derweil versucht Coach Wölpper, dass seine "Setzlinge" in der Vierten Liga Wurzeln schlagen.

Trotz der Niederlagen lässt sich ein Trend zum Besseren erkennen: Beim Tabellenführer Viktoria Köln verkaufte sich die Mannschaft gut und war, wie der Coach nach der 0:1-Niederlage sagte, "auf Augenhöhe". Bereits eine Woche zuvor, als es ein 1:2 gegen Fortuna Köln gab, durfte der Trainer mehr mit dem Schicksal als mit der Leistung seiner Mannschaft hadern. Wölpper: "Wir haben gut gespielt, uns fehlte nur das Quäntchen Glück."

Nachdem sich nun auch bei den Profis die Reihen ordnen und Trainer Kosta Runjaic vor allem auf Erfahrung setzt, besteht Aussicht, dass wie schon gegen Viktoria junges Personal zur Weiterbildung in die Zweite kommt. Tanju Öztürk, Xhelil Abdulla und Dusan Jevtic waren da an Bord. Die Entscheidung fällt wie immer kurzfristig. In jedem Fall kann Burkcan Kunt nach abgelaufener Rot-Sperre wieder für den MSV II auflaufen. Dagegen sitzt Klaus Gjasula die Folgen seines Platzverweises aus der Partie gegen Fortuna Köln weiter ab. Kapitän Sergej Karimow fällt nach einer Schulteroperation zwei Monate aus. Hennig Schöne musste mit einem Kreuzbandriss die Saison vorzeitig beenden.

Der MSV erwartet einen Gegner, der mit neuem Coach kommt. Mario Basler warf vor knapp einer Woche die Brocken hin. Drei Siege aus sieben Spielen waren ihm wohl nicht genug. Nun soll Peter Kunkel, der zuvor Coach der U23 beim Nachbarn war, die Mannschaft zurück in die Erfolgsspur bringen. Wölpper sieht in dem Wechsel keinen Vorteil für seine Elf: "Es wird schwerer, sich auf den Gegner einzustellen. Der neue Trainer wird sicher Umstellungen vornehmen."

Peter Kunkel ordnet das Spiel beim MSV als enorm wichtig ein. Die Mannschaft habe zuletzt leblos gewirkt, jetzt will er Feuer und Leidenschaft sehen. Platz zwölf ist für Oberhausen zu wenig. Manfred Wölppers Zebras wären damit am Saisonende ganz einverstanden. Das schafft Klarheit, wie heute die Rollen verteilt sind.

(kew)
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