Eishockey Schlusslicht flackert müde

Duisburgs Eishockey-Cracks starten mit schweren Beinen ins neue Jahr. Vor 2133 Zuschauernverlor der Fuchs sein Heimspiel gegen die Sinupret Ice Tigers aus Nürnberg mit 1:4 (0:2, 0:1, 1:1).

Für einige Momente war es gestern ganz still in der Eishalle. Einer der beiden Trommler, der die Fans in Rhythmus bringt, lehnte mit dem Ellbogen auf seinem Schlaggerät. Der andere hatte sich ganz auf der Trommel abgestützt. Müde blickten sie aufs Eis. Der „siebte“ Mann, der über Wochen das DEL-Team auch in bitteren Momenten nach vorne getrieben hatte, wirkte abgekämpft. Ein Spiegelbild der Vorstellung des Teams von Trainer Didi Hegen. Durchaus bemüht war das Schlusslicht, seine Heimserie nach vier Siegen in Folge mit einem fünften Erfolg fortzuschreiben, aber Wille allein genügte nicht.

Die Franken, mit dem ungeliebten Toni Bader in der Verteidigung, kontrollierten mit routiniertem Spiel die Partie und hatten es dabei auch denkbar leicht, denn nach wenig mehr als 150 Sekunden war die Begegnung praktisch entschieden. Bereits nach 18 Sekunden traf André Savage zum 1:0. Nach zwei Minuten und 14 Sekunden legte Colin Beardsmore den zweiten Treffer für den Gast nach. Das ist eines der Mankos bei den Füchsen. Fängt Torhüter Christian Rohde mal nicht jede Scheibe, dann sieht’s gleich ganz finster aus. Das gilt vor allem deshalb, weil der Sturm nicht mehr Druck aufbauen kann als notwendig ist, um den Reifen eines Kinderdreirads aufzupumpen. Momentan ist nichts zwingend, geht spielerisch rein gar nichts. Gestern konnte man gut verstehen, warum der EVD zuletzt in Mannheim und in Berlin jeweils mit 0:4 ohne Tor vom Parkett gegangen war.

Da ist Rudolf Huna, der viel alleine versucht. Da ist Egor Bashkatov, der Eishockey derzeit als Schönschriftsportart versteht. Aber echtes Zusammenspiel war gegen Nürnberg nicht zu sehen. Die Folge: Der Gast legte so zwischendurch durch Adrian Grygiel (33.) den dritten Treffer nach. Inzwischen musste man fürchten, dass der EVD auch im dritten Spiel ohne Tor bleibt. Wenigstens dieses Schicksal blieb den Fans und dem Team erspart. Rudolf Huna (44.) nutzte einen Torwartfehler von Jean-Francois Labbe zum Ehrentor. Hoffnung weckte der Treffer nicht mehr, zumal Laflamme (46.) das 4:1 (46.) in Überzahl erzielte. Das ist überhaupt ein Stichwort: Neunmal war der EVD mit einem Mann mehr auf dem Eis und traf nicht einmal. Das allein zeigt, wie schwer sich die Mannschaft tut, mit Kraft und Zielstrebigkeit nach vorn zu spielen.

Das macht wenig Hoffnung für die Partie morgen um 14.30 Uhr in Köln. Inzwischen haben die Füchse schon wieder drei Niederlagen in Serie auf dem Konto. Man muss nun hoffen, dass die Mannschaft nicht wie im vergangenen November erneut auf die schiefe Bahn gerät.

(RP)
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