Lokalsport Sanaa Koubaa schlägt fast alle Männer

Duisburg · Die Läuferin der LG Hilden gewann bei der Winterlaufserie die 10 Kilometer der Großen Serie bei den Frauen und wurde im Zeitvergleich nur von vier Männern geschlagen. Dort siegte André Pollmächer. Die Strecke war eisig, aber gut zu laufen.

 Eis, Schnee und Matsch machten es den 4168 Teilnehmern der diesjährigen Winterlaufserie nicht einfach. Dennoch kamen fast alle im verlegten Ziel an der Margaretenstraße an. Lediglich im Wald rund um die Regattabahn kam es zu einigen Ausrutschern.

Eis, Schnee und Matsch machten es den 4168 Teilnehmern der diesjährigen Winterlaufserie nicht einfach. Dennoch kamen fast alle im verlegten Ziel an der Margaretenstraße an. Lediglich im Wald rund um die Regattabahn kam es zu einigen Ausrutschern.

Foto: Andreas Probst, privat

Fritz Moser strahlte über das ganze Gesicht. Der mit 84 Jahren mit Abstand älteste Teilnehmer der diesjährigen Winterlaufserie hatte seine gelbe Pudelmütze tief ins Gesicht gezogen. Nach 42.27 Minuten war der Läufer vom ETuS Wedau ins Ziel gekommen und hatte dabei einige Konkurrenten hinter sich gelassen.

 War nach den fünf Kilometern gut gelaunt: Der 84-jährige Fritz Moser kam nach 42.27 Minuten ins Ziel.

War nach den fünf Kilometern gut gelaunt: Der 84-jährige Fritz Moser kam nach 42.27 Minuten ins Ziel.

Foto: Probst, Andreas (apr)

Dennoch war "Fritz" nicht ganz zufrieden: "Eigentlich wollte ich drei Minuten schneller laufen und im Schlusssprint habe ich gegen zwei Damen verloren. Das hat mich geärgert", erklärte Moser, der "gefühlt" schon immer läuft: "Zwei Mal die Woche laufen, dazu ein paar Mal Rad fahren. So halte ich mit fit", erklärte der 84-Jährige, dem die bittere Kälte, die am Samstag im Sportpark Wedau herrschte, keine Probleme machte. "Das war in Ordnung, das kennen wir Läufer ja vom Training. Der Schnee und das Eis auf der Strecke waren da teilweise schon leicht hinderlich."

Fritz Moser konnte eine Zeit verbuchen, die nur knapp sieben Minuten langsamer war als die von Sanaa Koubaa. Und die 27-Jährige war bei den Europameisterschaften 2012 in Helsinki über 3000 Meter Hindernis immerhin im Finale. Dass die Hildenerin am Samstag die doppelte Distanz zurückgelegt hatte, schmälert die Leistung des jung gebliebenen Läufers des Jahrgangs 1928 nicht. Schließlich könnte Fritz Moser der Großvater von Sanaa Koubaa (Jahrgang 1985) sein, die die Olympischen Spiele im vergangenen Jahr in London nur knapp verpasste. Der Start der deutschen Spitzenläuferin war das sportliche Highlight der 28. Winterlaufserie. In einer Zeit von 36.11 Minuten wurde sie nur von vier Männern geschlagen und war über drei Minuten schneller als die Zweitplatzierte Doreen Floß. Überraschend kam der Start von André Pollmächer. Der mehrfache deutsche Halbmarathon-Meister lief nach 31.22 Minuten ins Ziel und ließ seine Konkurrenten deutlich hinter sich. Seriensieger Manuel Meyer (32.24) wurde Zweiter vor Klaus Eickel (35.01). Der im Vorfeld favorisierte Thorsten Graw lief überraschend erst nach 35.31 Minuten als Vierter ins Ziel. In der kleinen Serie heimste Achim Baumgarth den Sieg über fünf Kilometer ein. Der Mann aus Essen brauchte 16.46 Minuten. Die schnellste Dame war am Samstag Astrid Ganzow aus Aachen in einer Zeit von 19.38 Minuten.

Damit diese sportlichen Leistungen überhaupt möglich waren, hatte der ausrichtende ASV Duisburg mit Hilfe der städtischen Wirtschaftsbetriebe in den letzten Tagen mit viel Mühe und Arbeit einen wahren Kraftakt vollbracht. Die Strecke rund um die Regattabahn war durchaus renntauglich. Zwar waren einige Stellen sehr eisig, doch es kam zu keinerlei schweren Stürzen. Das sah auch Läufer Tim Kirking so: "Beim Training vor einer Woche war die Strecke noch fast komplett voll Schnee. Am Samstag war viel weggeräumt, da muss der Ausrichter viel gearbeitet haben. Es gab zwar ein paar rutschige Stellen, doch man konnte gut laufen." Etwas unschön, aber nicht zu vermeiden war die Tatsache, dass die Läufer der Großen Serie im Streckenverlauf zwei Mal die fünf Kilometer-Strecke zurücklegen mussten und es so zu Überrundungen kam, was den Zieleinlauf der Spitzenläufer leicht störte. Das tat der guten Stimmung bei bitter kalten Temperaturen aber nicht den geringsten Abbruch.

(knue)
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