Handball Saisonauftakt nach Maß

Handball · Die mitgereisten Fans des OSC Rheinhausen hatten beim Lokalrivalen Bayer Uerdingen mächtig Grund zum Feiern. Der Handball-Drittligist siegte mit 27:26 (14:10). Allerdings droht Neuzugang Nikolai Hellmich eine lange Pause.

 In dieser Szene kommen Damian Janus und Bastian Roscheck einen Schritt zu spät. Beim Schlusspfiff durften die Rheinhauser aber über einen verdienten Derby-Sieg jubeln.

In dieser Szene kommen Damian Janus und Bastian Roscheck einen Schritt zu spät. Beim Schlusspfiff durften die Rheinhauser aber über einen verdienten Derby-Sieg jubeln.

Foto: lammertz

Schon früh in der Partie wurde im proppevollen Bayer-Sportpark deutlich, dass die positiven Eindrücke, die das junge Rheinhauser Team in der Vorbereitung hinterließ, nicht getäuscht hatten. Von der ersten Minute an präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Jörg Förderer bis in die Haarspitzen motiviert. Nach leichten Startschwierigkeiten nahmen die Rheinhauser das Heft in die Hand. Vor allem in der Mitte der ersten Halbzeit dominierte der OSC das Spielgeschehen und zog den Hausherren bis auf 12:7 davon.

Mirko Bernau zurück auf dem Feld

Angeführt von Mirko Szymanowicz, der sich mit seiner verantwortungsvollen Rolle ganz offensichtlich bestens angefreundet hat (elf Tore), überzeugte der OSC mit einer schnellen und zielstrebigen Spielweise. "Mirko hat wirklich sehr gut gespielt. Er hat seine Rolle perfekt ausgefüllt", lobte Jörg Förderer seinen Spielmacher. Den kleinen Vorsprung konnten die Rheinhauser bis zur Halbzeit aufrechterhalten.

Nach der Pause geriet der OSC-Motor aber gehörig ins Stottern. Zwei Zeitstrafen gegen Damian Janus und Mirko Szymanowicz brachten die Gäste aus dem Tritt. Mitte der zweiten Hälfte stellte Uerdingen das Spielgeschehen auf den Kopf. Plötzlich lagen die Hausherren mit 22:20 in Front. "In dieser Phase hat man gemerkt, wie jung unsere Mannschaft ist. Wir haben überhastet abgeschlossen und waren nicht mehr zielstrebig genug", analysierte Förderer. In der Phase des Rückstands waren es dann die Erfahrenen, die den OSC im Spiel hielten. Neben Szymanowicz war es vor allem der sportliche Leiter Mirko Bernau, der die Rheinhauser mit drei Toren wieder auf die Siegerstraße führte.

Dass Bernau überhaupt noch einmal für den OSC zum Ball griff, war dem Ausfall von Nikolai Hellmich geschuldet: Der Linkshänder, erst vor einer Woche als Ersatz für den verletzten Maik Schneider verpflichtet, zog sich am Freitag beim Abschlusstraining eine Verletzung im Knie zu. "Wir vermuten, dass das vordere Kreuzband gerissen ist", lautete die bittere Prognose Bernaus. In dieser Woche soll ein MRT für Klarheit sorgen.

Für die Entscheidung zugunsten des OSC sorgte schließlich erneut Mirko Szymanowicz. 35 Sekunden vor dem Ende versenkte der Polizeibeamte den Ball zum 27:25 im Uerdinger Tor. "Die Mannschaft hat sich richtig stark zurückgekämpft. Nach zwei Niederlagen in der Vorsaison hier zu gewinnen, bedeutet uns eine Menge", so Förderer.

Dass Uerdingen mit der Schlusssirene noch einmal auf 26:27 verkürzte, störte nur noch die wenigsten. In den Jubelgesängen der Fans führte die Mannschaft nach dem Schlusspfiff einen wahren Freudentanz auf. So ausgiebig durfte in Rheinhausen lange nicht mehr gejubelt werden.

(tob)
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