Aus den Vereinen Ruhrolympiade der kurzen Wege

Aus den Vereinen · Wegen seiner besonderen sportlichen Infrastruktur ist Duisburg auch Gastgeber der Neuauflage der Ruhrolympiade. 7000 Jugendliche kämpfen ab 6. Juni in 22 Sportarten um Punkte und Erfolge. Duisburg ist Titelverteidiger.

 Der Duisburger Florian Faber nimmt erstmals an der Ruhrolympiade teil.

Der Duisburger Florian Faber nimmt erstmals an der Ruhrolympiade teil.

Foto: ssa

Der Vergleich mit Jonas Ems fällt dem jungen Duisburger Nachwuchsruderer Florian Faber noch etwas schwer. Ems nahm im Jahr 2004 als Jugendlicher an der Ruhrolympiade teil und wurde drei Jahre später an gleicher Stelle Kanu-Weltmeister. Von solchen Erfolgen träumt der 14-jährige Faber nicht. "Aber einen Platz auf dem Siegertreppchen bei der Ruhrolympiade – das wäre schon toll", sagt der Sportler des Duisburger Ruder-Vereins, der im "Einer" und "Zweier" nächste Woche zum ersten Mal am Wettstreit der Jugend teilnimmt.

Vier Sportarten gestrichen

Duisburg ist zum vierten Mal Gastgeber der Olympischen Spiele "made in Ruhrgebiet". Rund 7000 junge Athleten zwischen zwölf und 18 Jahren nehmen am größten regionalen Jugendsport-Ereignis Europas vom 6. bis 10. Juni in 22 verschiedenen Disziplinen teil. Wenngleich die Organisatoren genau genommen auf eine Premiere zusteuern. Denn nach dem Ausfall der Wettkämpfe im vergangenen Jahr habe man die Ruhrolympiade auf neue Füße gestellt, wie Karola Geiß-Netthöfel, Vorsitzende des Trägervereins Ruhrolympiade und Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr, erklärt.

Veränderungen bedeutet in diesem Zusammenhang in erster Linie, dass das Programm um die Sportarten Billard, Schach, Beachvolleyball und Sportkegeln gekürzt wurde. Die Veranstaltung soll in einem straffen Zeitplan über die Bühne gehen und insgesamt "olympischer werden". "Wir haben uns am Programm der Olympischen Spiele der Jugend orientiert", sagt Bettina Winnig, Vorsitzende des Arbeitskreises der Sportjugenden im Ruhrgebiet.

Entstanden mit zunächst fünf Teams als "Städtevergleichskampf" 1964 in Bochum, der immer mehr wuchs und sich zwischenzeitlich 2002 sogar überregional öffnete, will man sich künftig wieder auf die elf Städte und vier Kreise der Metropole Ruhr beschränken. Auch sollen die Wettkämpfe nur noch im Zwei-Jahres-Rhythmus vonstatten gehen – womöglich ab 2015 aber mit internationaler Ausrichtung. "Wir planen Ruhr-Games, an denen auch die Jugendlichen der Partnerstädte teilnehmen", fügt Geiß-Netthöfel an. "Doch das ist noch ein Wunschtraum."

Die Organisatoren sind überzeugt: Grenzenlose Sportbegeisterung und ausgelassene Stimmung: Das geht kaum irgendwo besser zusammen als in der Metropole Ruhr, die Ruhrolympiade ist der beste Beleg dafür. Dass Duisburg erster Ansprechpartner für die Neuauflage war, kommt nicht von ungefähr: "Die Stadt war uns in der Vergangenheit ein hervorragender Partner. Dazu kommt die optimale sportliche Infrastruktur, die das Gebiet um den Sportpark herum bietet und die eine Organisation erheblich kostengünstiger macht", erklärt Geiß-Netthöfel.

Für ein besonderes Ambiente soll ein attraktives Programm auf der Ruhrolympiaden-Plaza, dem Herz der Spiele, sorgen. An einem zentralen Ort im Sportpark Wedau finden täglich nach den Wettkämpfen Medaillenzeremonien mit buntem Rahmenprogramm statt. Die Plaza bietet erstmals eine große Bühne für Sport und Kultur. Von Donnerstag bis Sonntag (ab 12 Uhr, Freitag ab 17 Uhr) ist dort mächtig Betrieb. Zu den prominenten Gästen zählt unter anderem Duisburgs X-Factor-Gewinner David Pfeffer, der bei der großen Abschlussfeier am Sonntag spielen wird. Donnerstags legt 1LIVE-DJ Jan-Christian Zeller Chart-Hits auf. Freitags findet ein Streetdance und HipHop-Wettbewerb statt, dazu kommen Mitmach-Angebote für Groß und Klein. "Um die Bedeutung der Ruhrolympiade auch über die Region hinaus zu steigern, wollen wir mit dem Unterhaltungsprogramm neue Akzente setzen", sagt Geiß-Netthöfel. Und auch Franz Hering, der Stadtsportbund-Vorsitzende, ist sich sicher, "dass wir beweisen werden, wie schön unsere Stadt ist".

Ungeachtet dessen gibt es aber auch einen Titel zu verteidigen. Denn als Gewinner von 2010 will sich Duisburg – das bis auf Bogenschießen in allen Sportarten vertreten ist – auch dieses Mal als Städtesieger behaupten.

(RP)
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