Rudern Rudern: Lena Müller gewinnt und verliert

Duisburg · Lena Müller trottete während der gestrigen Siegerehrung s des Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen vor der gut gefüllten Tribüne an der Regattabahn vorbei und trug ihre Ruder auf der Schultern. Zu gern wäre die 26-Jährige auch bei der Siegerehrung dabei gewesen, doch daraus wurde nichts.

 Lena Müller (links) siegt mit ihrer Partnerin Anja Noske in der Klasse Frauen Zweier Leichtgewicht.

Lena Müller (links) siegt mit ihrer Partnerin Anja Noske in der Klasse Frauen Zweier Leichtgewicht.

Foto: Christoph Reichwein

Nicht mal für das Finale hatte sich die Duisburgerin mit ihrer Teamkollegin Marie-Louise Dräger (Lübeck) qualifiziert. Ein Missgeschick am frühen Morgen im Halbfinale hatte die Finalteilnahme gekostet. Die mäßige Laune war Müller, die mittlerweile für den Ruderverein Ulm aktiv ist, deutlich anzusehen. Tags zuvor war die Stimmung noch deutlich positiver. Im gleichen Boot gewann Müller gemeinsam mit ihrer Teamkollegin Anja Noske (Saarbrücken), mit der sie schon 2012 bei den Olympischen Spielen in London gemeinsam im Boot saß. Gleich zweimal war Stefan Wallat vom Duisburger Ruderverein im Einsatz. Sowohl am Samstag, als auch am Sonntag holte Wallat mit dem Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann einen zweiten Platz und war damit zufrieden.

Mehr als zufrieden zeigte sich das Organisationsteam. Thomas Küpper, Leiter der Regatta mit über 1000 Ruderern aus 16 Nationen, hörte viel Lob nach zwei Wettkampftagen mit insgesamt 69 Entscheidungen: "Es wurden nur die Leistungen der einzelnen Sportler von den Trainern diskutiert, nicht aber die Arbeit unseres Teams mit über 100 Ehrenamtlichen. Die drei Tage waren für mich als Leiter fast schon langweilig, so rund lief es."

Siegfried Kaidel, Präsident des Deutschen Ruderverbandes (DRV), bilanzierte voll des Lobes: "Duisburg ist immer eine Reise wert. Auch diesmal waren die Bedingungen ideal." DRV-Sportdirektor Mario Woldt ergänzte: "Die Organisation in Duisburg ist perfekt. Die Verantwortlichen kommen dabei auch bei den Setzungen unseren Wünschen nach, so dass wir den Test optimal für uns nutzen konnten."

Bei sonnigem Wetter und Windstille boten sich den Aktiven auf der Wedau-Bahn optimale und faire Bedingungen. Mehr als 3000 Zuschauer (am gesamten Wochenende) auf der Tribüne und dem Ruder-Biergarten direkt an der Bahn sowie zahlreichen "Zaungäste" auf dem Damm entlang der 2000 Meter langen Strecke sorgten für Stimmung während der knapp 200 Rennen im Sechs-Minuten-Takt. Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link zeigte sich bereits bei seinem Besuch am ersten Wettkampftag beeindruckt. "Die Regatta ist einfach spitze. Die Atmosphäre ist toll. Das Wetter passt und die Leistungen der Ruderer haben mir imponiert", sagte Link nach seinem knapp zweistündigen Besuch während der Endläufe am Samstag.

Der Ruderer aus Uganda Gerald Ssemambo verpasste diese"Gute-Laune-Momente" gleich zweimal. Der 21-Jährige, der in Amsterdam trainiert, schaffte es sowohl am Samstag als auch am Sonntag nicht, rechtzeitig mit dem Zug aus den Niederlanden anzureisen. So blieb es bei 16 statt der ursprünglich gemeldeten 17 Nationen bei der beliebten Internationalen Regatta in Duisburg.

(knue)
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