Volleyball RTV steht vor Abstiegs-Endspiel

Duisburg · Der Volleyball-Zweitligist empfängt morgen den VV Human Essen. Nur der Sieger der Partie bleibt sicher in Liga zwei.

Es ist eine Geschichte, wie sie der Drehbuch-Autor eines spannenden Fernsehkrimis nicht besser hätte verfassen können: Wenn der Volleyball-Zweitligist Rumelner TV morgen ab 20 Uhr den Lokalrivalen VV Human Essen in der Sporthalle des Albert-Einstein Gymnasium (AEG) empfängt, ist ein Sportkrimi der besten Sorte vorprogrammiert. "Diese Konstellation ist an Dramatik eigentlich nicht zu überbieten", meint auch Freddy Gies, Trainer des Rumelner TV.

Der RTV, der zu Saisonbeginn noch zu den Spitzenteams der Liga zählte, dann aber unaufhaltsam in den Tabellenkeller abrutschte, und Human Essen spielen den letzten noch offenen Abstiegsrang unter sich aus. Gelingt den Rumelnern nach elf Niederlagen in Serie endlich wieder ein Sieg, verweilen sie auch nach dem letzten Spieltag vor den Essenern auf einem Rang am rettenden Ufer. Auch bei einer 2:3-Satzniederlage würde sich der RTV ganz knapp vor dem Lokalrivalen halten -— der Klassenerhalt wäre auch in diesem Fall gesichert. Gelingt Essen dagegen ein Auswärtssieg, der mit 3:1 Sätzen oder deutlicher ausfällt, würden die Rumelner Gastgeber auf Tabellenplatz zwölf und damit auf den ersten Abstiegsrang abrutschen. Zumindest offiziell wäre der Rumelner TV dann aus der 2. Liga Nord abgestiegen und müsste in der kommenden Saison in der 3. Liga starten.

"Ich gehe allerdings davon aus, dass in dieser Saison eine Mannschaft weniger absteigt", meint Freddy Gies. Das würde im Umkehrschluss bedeuten: Ganz egal, wer den Abstiegskrimi am Samstagabend gewinnt: Sowohl Rumeln als auch Essen würden in der 2. Liga Nord bleiben. Der Grund für diese Konstellation ist folgender: Mit dem Zweitligameister KW Netzhoppers Bestensee und der zweitplatzierten SVG Lüneburg wollen gleich zwei Teams den Schritt in die Bundesliga wagen. Aus der Bundesliga würde im Gegenzug nur der Moerser SC in die Nord-Gruppe der 2. Liga stoßen. "Überdies sieht es momentan danach aus, dass nur ein Drittligist den Aufstieg in die 2. Liga Nord tatsächlich wahrnehmen möchte", erläutert Gies.

Damit alle Startplätze der Liga dennoch vergeben werden, könnte es also gut sein, dass es in diesem Jahr einen Absteiger weniger gibt. "Darauf wollen wir uns natürlich nicht verlassen", sagt der Coach die Marschroute vorgebend. "Unser klares Ziel ist es, aus eigener Kraft einen Nichtabstiegsplatz zu belegen. Nur so würde die Saison für uns ein halbwegs versöhnliches Ende nehmen." Die Negativserie von elf Niederlagen zehrt naturgemäß am Selbstbewusstsein der Rumelner Volleyballer. "So etwas bekommst du nicht so schnell aus den Köpfen der Spieler heraus. Wenn du immer und immer wieder verlierst, dann hinterlässt das Spuren — auch im Hinblick auf die kommende Saison", ist sich Gies sicher.

Dennoch ist der Übungsleiter überzeugt, dass seine Schützlinge am Samstag gegen Essen bestehen können: "Ich merke im Training, dass die Jungs gewillt sind, sich selbst aus dieser misslichen Lage zu befreien. Wir alle haben den Fokus jetzt auf dieses eine Spiel gelegt. Es steht eine ganze Menge auf dem Spiel — dessen sind wir uns absolut bewusst."

Hoffnung macht Gies, dass sich die Personalsorgen der Rumelner pünktlich zum Saisonfinale verringern. Torben Tidick, Gerrit Zeitler, Basi Blum und Pascal Peters, die zuletzt häufig fehlten, stehen dem Coach voraussichtlich zur Verfügung. "Dass wir wieder einige Alternativen haben, macht die Sache natürlich leichter", so Gies, der noch einmal auf die lautstarke Unterstützung des Rumelner Publikums setzt: "Es kann ein klarer Vorteil sein, wenn wir unsere Fans im Rücken spüren. Ich hoffe, dass zahlreiche Anhänger zu diesem Krimi ins AEG kommen."

(tob)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort