Volleyball RTV-Spielabsage: Ein folgenschwerer Fauxpas

Volleyball · Für die Zweitliga-Volleyballer des Rumelner TV kam es am vergangenen Wochenende knüppeldick. Kurz vor Toreschluss erreichte die Rumelner am Freitag die Nachricht, dass ihr für Samstagnachmittag angesetztes Heimspiel gegen das Internatsteam VCO Berlin nicht stattfinden wird.

Wegen eines "amateurhaften Fehlers" in den beantragten Hallenzeiten — der RTV buchte die Sporthalle Krefelderstraße für den Sonntag, der Verband aber setzte das Spiel für Samstags an — stand das Team von Coach Freddy Gies plötzlich ohne Spielstätte da. Dieser Fauxpas sorgte für mächtigen Ärger hinter den Kulissen. "Wir wissen immer noch nicht, wie das passieren konnte", erklärte ein niedergschlagener Freddy Gies gestern. Die schlechte Laune des Trainers ist verständlich.

Schließlich hatte die Spielabsage drastische Folgen für den Aufsteiger. Finanziell muss der RTV richtig tief in die Tasche greifen. "Wir haben heute die ordnungsgemäße Abmahnung von 2000 Euro bekommen. Hinzu kommen die entgangenen Einnahmen des Heimspiels. Außerdem wollen die Gäste aus Berlin die Stornokosten für ihren angedachten Bus ersetzt haben. Alles in allem kommen wir da sicher in einen Bereich um die 3000 Euro. Wenn man bedenkt, dass wir sonst jeden Cent sparen müssen, ist das unglaublich hart", so Gies.

Nicht ganz so schwer wiegt da fast die Tatsache, dass die Verantwortlichen der Liga auch sportlich kein Einsehen mit den Rumelnern hatten: Einen Nachholtermin für das Spiel wird es nicht geben. Die Partie wurde kampflos mit 0:3-Sätzen und 0:75-Punkten gegen die Rumelner gewertet. Das dürfte Freddy Gies zusätzlich ziemlich wurmen. Schließlich hatte der RTV-Coach im Saisonverlauf immer wieder betont, dass man gegen die beiden Internatsteams aus Berlin und Frankfurt definitiv alle Spiele gewinnen müsse, wenn man die Klasse am Ende halten wolle. Diese Rechnung muss Gies jetzt ad acta legen.

Nun sind die Zeiten in Rumeln aktuell noch lange nicht so dunkel, dass man sich mitten im Abstiegskampf befände. Mit Platz sieben und 18:18-Punkten hat der RTV trotz des unnötigen Matchverlustes gegen Berlin noch immer ein durchaus komfortables Polster zu der Gefahrenzone der Liga. Allerdings ist es unübersehbar, dass die Aufstiegseuphorie in Rumeln langsam aber sicher verflogen zu sein scheint. Hatte der RTV, mit dem Rückenwind eines Liganeulings und zahlreichen Erfolgen, über weite Strecken der Zweitliga-Hinrunde für Aufsehen gesorgt, setzte es in den zurückliegenden Wochen den einen oder anderen Dämpfer.

Spitzenleistungen, wie beim furiosen 3:2-Sieg gegen den Spitzenreiter ABC Titans wurden zur Seltenheit. Von den letzten acht gewerteten Partien stehen auf dem Papier nur zwei Siege zu Buche. Auch Freddy Gies stellte kürzlich fest, "dass diese Liga für die Mannschaft offensichtlich zum Alltag geworden ist". So brachten sich die Rumelner durch eine Reihe von leichten, technischen Fehlern immer wieder selbst um den Erfolg.

Für die Rumelner gilt es schnellstmöglich zu alter Konstanz zurückzufinden, wenn man am Ende nicht doch noch unnötig in Abstiegsbedrängnis geraten will.

(tob)
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